Steirischer Vulkanlandschinken
Bis zu 27 Monate luftgetrockneter, mit Salz und Gewürzen versehener, aromatischer Schinken vom regionalen Schwein. Mehrfach prämiert.
Dunkles Kürbiskernöl aus der Steiermark, würziger Bergkäse aus Vorarlberg, saftiger Speck aus Tirol: Jede Region hat ihre ganz eigenen kulinarischen Schätze.
Österreichs Genusskultur hat Geschichte: Sie ist geprägt von ehrlichen, hochwertigen Lebensmitteln aus der Region sowie von Menschen, die diese mit großer Leidenschaft anbauen, verarbeiten und inszenieren. Weil jede Region ihre ganz besonderen Schätze hat, hat man beschlossen, die typischsten von ihnen auszuzeichnen – als Genuss-Regionen.
Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil an Bio-Produkten, die landesweit angebaut, hergestellt und verarbeitet werden – von Käse über Brot bis zu Wein. Österreich liegt in Sachen Bio europaweit im Spitzenfeld. Das kommt nicht nur den Bauern und den Konsumenten zugute – Bio schmeckt einfach besser – sondern auch der Natur: weil altes Saatgut und vergessene Tierrassen erhalten bleiben. Es lebe die Vielfalt!
Apropos Vielfalt: Man glaubt kaum, wie viele Käsesorten es hierzulande gibt. Vor allem der Westen – wie etwa der Bregenzerwald in Vorarlberg – ist bekannt für seine Käsekreationen.
„Heute dreht sich bei uns alles um den Käse, und das auf höchstem Niveau“, sagt der Käsesenner Otto Simma aus dem Bregenzerwald. Er ist einer von über 100 – denn in jenem Teil Vorarlbergs, den die ganze Welt auch für Handwerk und Architektur bewundert, wird Käse mehr geliebt als alles andere. Und daher auch mit besonderer Sorgfalt hergestellt. Über 60 Sorten werden hier mittlerweile produziert.
Die Milch für den Bregenzerwälder Alp- und Bergkäse kommt – und das hat lange Tradition – noch warm in den Kupferkessel. Sie stammt von Kühen, die ausschließlich frisches Gras und beste Kräuter von der Alp fressen, was den geschmacklichen Unterschied ausmacht.
Seit über 20 Jahren hat Käse im Bregenzerwald einen besonders hohen Stellenwert. 1998 wurde die Bregenzerwälder Käsestraße ins Leben gerufen – ein Zusammenschluss von Bauernhöfen, Gastwirten, Sennereien und Hofläden, die Einblicke in die Welt des Sennens geben. Inklusive Verkostungen von regionalen Spezialitäten wie der reichhaltigen Käsesuppe oder den kultigen „Käsknöpfle“ – eine Art Spätzle, die in urigen Holzgefäßen serviert werden.
Aber nicht nur Vorarlberg ist ein Schlemmerparadies für Käse-Liebhaber: Käse-Spezialitäten gibt es in ganz Österreich.
Seit Jahrtausenden beherrscht die Menschheit die Kunst, Fleisch durch Pökeln, Trocknen und Räuchern haltbar zu machen. Was in Österreich so einfach als „Speck“ bezeichnet wird, ist aber sehr viel mehr: Es ist die geheimnisvolle Vereinigung von Fleisch mit Salz, Feuer, Luft und Gewürzen. Eine Kunst, für die Erfahrung und Gespür nötig sind.
Bis zu 27 Monate luftgetrockneter, mit Salz und Gewürzen versehener, aromatischer Schinken vom regionalen Schwein. Mehrfach prämiert.
Rückenspeck, der mit Kochsalz und Knoblauch eingelegt und mit besten Gewürzen „gesurt“ wird. Ein regionales Urprodukt, das gern zur Jause gegessen wird.
Wenig kalter Rauch, viel frische Bergluft und gute Gewürze sind die Basis für das berühmte Rauchfleisch aus Rind, Lamm, Hirsch, Gams oder Wildschwein.
Mild-salzig und leicht würzig im Geschmack ist der zarte Speck aus dem Gailtal. Das Besondere: Er kommt von Tieren, die mit Blumen angereichertes Heu fressen.
Eine weitere österreichische Spezialität ist das Pannonische Mangalitzaschwein aus dem burgenländischen Seewinkel, eine der ältesten Schweinerassen Europas. Wollig behaart ist es, ziemlich dick wird es – da sind Speck und Schmalz naheliegende Formen der Verarbeitung; dennoch ist es relativ cholesterinarm. Der Geschmack des zarten, saftigen Fleischs erinnert an Wildschwein. Weil das Wollschwein – dem außerdem ein besonders freundliches Wesen nachgesagt wird – gerne in der Erde wühlt, wird es auch zur Kultivierung von Äckern und Gärten bzw. bei der biologischen Waldbodensanierung eingesetzt.
In reinstem Quellwasser und mit ganz viel Gespür züchtet Sigi Schatteiner seine Bluntautaler Süßwasserfische: Saiblinge, Forellen, Störe. Sie schmecken so zart, dass die gehobene Gastronomie immer wieder auf ihn zurückkommt – so wie Haubenkoch Andreas Döllerer, der Pionier der kreativen alpinen Küche. Er weiß den Bluntautaler Saibling des Fischzüchters auf unerwartete Art und Weise zu veredeln.
Der Saibling ist ein Fisch, der sonst auch gerne in den glasklaren, türkisen Gewässern des Salzkammerguts umherschwimmt. Kein Wunder: Die Balance der Gewässer ist für Wildfische wie den Ausseerland-Seesaibling, der im Sommer ganz traditionell mit Netzen gefischt wird, ideal. Auch in den Gewässern der Schlossfischerei in Fuschl zieht er seine Kreise – neben ganz vielen anderen Süßwasserfischen wie Forelle, Karpfen und Barsch.
Um das Beste aus Fischen wie dem Saibling zu holen, ist eines besonders wichtig: die schnelle Weiterverarbeitung. Er schmeckt auf vielerlei Art großartig – gebraten, geräuchert, oder roh, als Sushi. Und manchmal auch in Kombination mit Kürbiskernöl.
Dunkelgrün in der Farbe, behäbig in der Konsistenz, herb-frisch im Duft und intensiv im Geschmack: Das steirische Kürbiskernöl ist eine weltweit einzigartige Delikatesse. Bis heute hat sich in vielen steirischen Ölmühlen am traditionellen Röst- und Pressvorgang der Kürbiskerne nichts geändert.
Aufgrund seiner schonenden Verarbeitung hat das Kernöl gesundheitsfördernde und heilende Wirkung – die enthaltenen Vitamine und Mineralien beugen nachweislich Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor, wirken entschlackend und stärken das Immunsystem. Was das grüne Gold außerdem zu einem Schatz macht:
Das nussige Aroma veredelt nicht nur Suppen, Salate und Fleischgerichte, sondern auch Käse und Desserts wie Parfaits, Soufflés oder Vanilleeis.
Was Obst betrifft, gibt es hierzulande ein paar Spezialitäten – zum Beispiel den oststeirischen Apfel. Seit tausenden Jahren wird er in dieser Region kultiviert. Viele Sorten mit ganz unterschiedlichen Aromen gibt es mittlerweile: vom traditionellen Kronprinz Rudolf bis zu neueren Sorten wie dem Elstar, Jonagold oder Topaz, die einen süßer, die anderen säuerlicher. Frisch vom Baum sind sie knackig und saftig, als warme Fülle im Apfelstrudel süß und auf der Zunge zergehend.
Apropos süß: Obst-Liebhaber sollten unbedingt mal die Wachauer Marille probieren.
In der Weltkulturerbe-Region Wachau wächst es sich als Marille besonders fein. Das Klima ist mild, die Erde ist gut – und die rund 180 Marillenbauern kümmern sich um die kleinen runden Früchte wie um ihre eigenen Kinder. Der Geschmack der alten Sorten ist so exquisit, dass die Wachauer Marille sogar zu einer eingetragenen Ursprungsbezeichnung wurde. Behutsam wird mit den süßen Früchten umgegangen, denen Wetterkapriolen wie Hagel gar nicht bekommt.
Wenn sie Ende Juli reif sind, muss es schnell gehen: Zwei Tage haben die Bauern Zeit für die Weiterverarbeitung. Dann werden sie unter anderem als fruchtig-cremige Marmelade in Gläser gefüllt.