Chalets und Almhüttendörfer: Ländliche Idylle und stilvoller Komfort
Wer seinen Urlaub in authentischer Umgebung verbringen und nicht auf feines Ambiente und Komfort verzichten will, ist in einem Chalet gut aufgehoben.
Mit diesem Rezept gelingt der Kaiserschmarren einfach und schnell. Das Geheimnis für Feinschmecker: Kristallzucker über den Kaiserschmarren verteilen und im Backrohr karamellisieren lassen.
(Autorin: Renate Wagner)
Rosinen in eine Schüssel geben, mit Rum vermischen und ca. 15 Minuten stehen lassen. Eier trennen und Dotter in eine Rührschüssel geben. Milch zugießen, mit etwas abgeriebener Zitronenschale sowie Vanillezucker aromatisieren und das Mehl zugeben. Zu einem glatten Teig vermengen.
Eiklar mit Kristallzucker sowie einer kleinen Prise Salz zu festem Schnee schlagen und unter die Masse ziehen. Backrohr auf 180 °C vorheizen.
In einer großen oder zwei kleinen (beschichteten) feuerfesten Pfannen die Butter aufschäumen lassen. Masse eingießen und nach 1 – 2 Minuten die abgetropften Rosinen darüber verteilen. Unterseite hellbraun anbacken, mit einem Bratenheber wenden und 6 – 8 Minuten im vorgeheizten Backrohr goldbraun fertig backen.
Kaiserschmarren mit zwei Gabeln in kleine Stückchen reißen. Butterflöckchen darüber verteilen, etwas Kristallzucker darüberstreuen und bei starker Oberhitze im Backrohr karamellisieren lassen.
Herausheben (Achtung, die Pfannenstiele sind heiß!) und auf vorgewärmten Tellern anrichten. Mit Staubzucker und Zimt bestreuen.
Dazu serviert man Zwetschkenröster, Beerenragout oder Kompott. Der Kaiserschmarren kann auch auf dem Herd gebacken und zum Schluss bei geschlossenem Deckel karamellisiert werden.
Wussten Sie...?
Die österreichisch-ungarische Monarchie mag noch so viele Völker unter ihrem Doppeladler vereinigt haben – bei der Speisenauswahl zeigte sich Kaiser Franz Joseph sehr bodenständig und regionsbezogen. Neben, oder besser gesagt nach gekochtem Rindfleisch liebte er einfache Teigmassen aus Eiern, Mehl, Milch und ein wenig Zucker, wie etwa beim flaumigen Kaiserschmarren. Ob dieser nun tatsächlich einem missglückten, zerrissenen Omelett oder einem von Kasern (Sennern) aufgetischten herzhaften Imbiss zu verdanken ist, wird wohl nie geklärt werden. Muss auch nicht. Hauptsache, das Rezept ist uns überliefert.
So vielfältig Österreichs Almen sind, so ideenreich sind ihre Gastgeber*innen. Was sie eint, ist, den Menschen die Natur als Lebensraum und deren wertvolle Produkte näherzubringen.
Auf einer Almhütte gemeinsam einen Kaiserschmarren zu essen ist das Highlight, um den Tag auf der Alm ausklingen zu lassen. Beim Anblick dieser köstlichen Süßspeise kann einem schon das Wasser im Mund zusammenlaufen. Hütte, Holztisch und ein Kaiserschmarren gehören einfach zur österreichischen Gemütlichkeit.
Wer hoch oben am Berg in urigem Ambiente regionale Spezialitäten essen will, wird in Österreichs Bergen vielerorts fündig. In den Almhütten verarbeiten Hüttenwirt*innen größtenteils Produkte aus der eigenen Landwirtschaft und von Bäuer*innen aus der Umgebung. Auf der Karte stehen neben dem süßen Kaiserschmarren herzhafte Gerichte wie Tiroler Gröstl (gebratene Kartoffeln mit Zwiebeln, Rindfleisch und einem Spiegelei obendrauf) und Käsespätzle, reichlich gewürzt mit oft selbsterzeugtem Almkäse.
Begehrt sind die Hütten auch wegen ihrer Brettljausen. Hübsch angerichtet finden sich auf dem Holzbrett Hauswürstel, Leberwurst, Speck, Käse und Bauernbutter. Speck ist aber nicht gleich Speck und Käse nicht gleich Käse, denn jedes Bundesland ist stolz auf seine eigenen Spezialitäten.
Wiener*innen und Gäste zieht es in Scharen in die Wiener Innenstadt vor die K. u. K. (kaiserlich-königliche) Hofzuckerbäckerei Demel. Der Grund dafür ist, die kunstvoll gestalteten Schaufenster, die Tortenvitrine und der Kaiserschmarren. Hinter den Kulissen gießen Zuckerbäcker*innen den flaumigen Teig in die Pfannen, bestreuen ihn mit in Rum getränkten Rosinen und lassen ihn bräunen, zerteilen das Omelett in Stücke, wenden es. Zum Schluss wird der Schmarren mit Kristallzucker karamellisiert und mit Zwetschkenröster im edlen Ambiente des Kaffeehauses serviert.
Die Konkurrenz in Österreichs Alpen schläft nicht. Im Land der Süßspeisen haben Tiroler*innen im Stubaital den größten Kaiserschmarren der Welt gebacken: 155 Kilogramm aus 1.070 Eiern in einer Pfanne mit vier Meter Durchmesser. Tatsache ist, der Kaiserschmarren ist in Österreich so beliebt, dass er beinahe auf allen Speisekarten des Landes zu finden ist.
Über den „Kaiser“ unter den Schmarren und wie er entstanden ist, gibt es viele Anekdoten. Eine dieser Geschichten spielt in Bad Ischl, wo Kaiser Franz Joseph I. und die kaiserliche Familie ihre Sommerfrische verbrachten. Der Küchenchef kreierte etwas Flaumiges für die Kaiserin Elisabeth. Da er wusste, dass „Sisi“ Probleme mit den Zähnen hatte, bereitete er einen Schmarren zu. Er verfeinerte dabei den „Kaserschmarren“ aus Oberösterreich – ein einfaches Gericht aus Mehl, Milch und Eiern – mit Rosinen und servierte ihn als Nachspeise. Der Kaiser verstand den Namen schlecht und meinte, dass der Koch ihm zu Ehren die neue Mehlspeise „Kaiserschmarren“ genannt habe.
Welche Geschichte auch hinter dem Kaiserschmarren steckt, Hauptsache, das Rezept ist überliefert. Die Bezeichnung „Kaiser“ für Gerichte wurde im 19. Jahrhundert von österreichischen Köch*innen dann gewählt, wenn es galt, Speisen von besonderer Güte auszuzeichnen.
Wer seinen Urlaub in authentischer Umgebung verbringen und nicht auf feines Ambiente und Komfort verzichten will, ist in einem Chalet gut aufgehoben.
Es ist schon ein ganz anderes Leben, das einen auf einer Alm erwartet – aber es tut unendlich gut.
Geprägt von Einflüssen aus den einstigen Kronländern der Monarchie und verfeinert von ambitionierten Zuckerbäckern: Österreichs Süßspeisen sind eine Sünde wert.
Auch 125 Jahre nach ihrem Tod überstrahlt Kaiserin Elisabeth alles: eine Spurensuche auf Sisis Pfaden.