Flusswandern mit dem Kajak: Dem Alltag davonpaddeln
Die Wildnis nur mithilfe der Flussströmung und der eigenen Muskelkraft zu erobern, hat einen eigenen Reiz: Mit jedem Paddelschlag tiefer in die Schönheit der Natur eintauchen und den Kopf frei kriegen.
Eine Kanufahrt auf der Drau, einem der naturbelassensten Flüsse der Südalpen, von Oberdrauburg bis Dellach: So lautet die Kanutour mit Guide Hanna. Richtiges Anlegen der Ausrüstung, Manövrieren des Kanus und Informationen rund um die Tier- und Pflanzenwelt des Oberen Drautals inklusive.
Das Wasser der Drau hat nicht mehr als 10 Grad – hier sammeln sich die Flüsse, die vom Schmelzwasser der Hohen Tauern gespeist werden. Unter Hannas Anleitung wird das Kanu von der vierköpfigen Mannschaft ins knietiefe Wasser gezogen und bestiegen. Über vereinzelte Stromschnellen geht es den sonst ruhigen Fluss entlang, unberührte Aulandschaft zieht vorbei, das Boot scheint schwerelos zu schweben.
Die Strömung verkürzt die Fahrt, die Draubrücke bei Dellach taucht auf. Das Kanu wird von den Kanuten vom Fluss zum Camp hinaufgetragen, eine idyllische Sandbucht mit Grillplatz. In den Armen die Anstrengung, im Kopf der Rhythmus des Paddelns und die Schönheit der Natur – Flusswandern, ein Abenteuer der besonderen Art.
Wo liegt der Unterschied?
- Kanu ist der Überbegriff für die Bootstypen Kajak und Kanadier.
- Kajak: Fahrt im Sitzen, Beine nach vorne ausgestreckt.
- Kanadier: Fahrt im aufrechten Sitz auf einer oder mehreren Sitzbänken.
- Im Kajak benutzt man ein Paddel mit zwei Blättern (Doppelpaddel),
- im Kanadier ein Stechpaddel (nur ein Blatt).
- Im Kajak sitzt meist nur eine Person. Ein Kanadier fasst zwei oder mehrere Paddler,
- ein Kanadier ist offen und breiter als ein (geschlossenes) Kajak.
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Die alpinen Landschaftsformationen Österreichs machen’s möglich: Paddeln auf sportlichen Kanustrecken mit abenteuerlichen Stromschnellen. Wer hingegen ruhigere Gewässer und ein beschauliches Kanu- oder Flusswandern in Aulandschaften bevorzugt, auf den warten Flüsse und glasklare Seen.
Und Österreich bietet sogar unterirdische Stollenfahrten mit dem Kajak: Die Tour, ausgehend vom Klopeinersee in Kärnten, führt in den ehemaligen Bergstollen in der Petzen. Steinmonumente, Höhlen und eine fast mystische kristallklare Wasserwelt faszinieren auf der außergewöhnlichen Kajakfahrt.
Was braucht man zum mehrtägigen Paddeln?
- Axt
- Erste-Hilfe-Paket
- Fleece-Jacke, lange Hose, Regenzeug
- Isomatte
- Kartenmaterial
- Messer, Multitool
- Müllsäcke
- Reparaturkit
- Reservekleidung
- Schwimmweste
- Sonnencreme, Sonnenkappe
- wasserdichte Kanutonne
- Zelt
Das Wort „Kajak“ entstammt der grönländischen Sprache, heißt im Original „Qajaq“ und bezeichnet ein Paddelboot, mit Ursprung in der Arktis: Der Bootstyp wird mit Doppelpaddeln angetrieben, die Insassen sitzen im Langsitz in Fahrtrichtung.
Kajaks waren bei den Inuit, den indigenen Volksgruppen Grönlands, ursprünglich mit Seehundfellen bespannt und die Gestelle aus Walknochen gefertigt. Zur Jagd konnten die kleinen, leichten Boote ideal eingesetzt werden – im Gegensatz zu den Umiaks: Die größere Reiseboote konnten beladen werden und dienten umgedreht sogar als Zeltersatz.