Sehenswürdigkeiten in Österreich
Österreichs lange Geschichte hat eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Kulturschätzen hervorgebracht - sie alle aufzuzählen, ist schier unmöglich. Diese kleine Auswahl macht aber sicher Lust auf mehr.
Wer wie anno dazumal von einer Dampflokomotive gezogen oder auf schmalen Gleisen unterwegs sein möchte, findet in Österreich eine Reihe von historischen Bahnstrecken.
Ein schriller Pfiff - aus dem Schornstein der glänzenden, schwarzen Lokomotive pusten weiße Rauchwolken. Langsam beginnen sich die gewaltigen Speichenräder zu drehen, und die Murtalbahn nimmt unter gleichmäßigem Puffen und Rattern Fahrt auf.
Steirerschmankerln inklusive
Einige Fahrgäste stehen noch auf den Plattformen vor den Waggontüren, andere haben bereits auf den ausgebeulten Polstersitzen Platz genommen, lassen sich den lauen Fahrtwind durch die geöffneten Fenster ins Gesicht wehen und bewundern die vorbeiziehende Landschaft aus der „Lehnstuhlperspektive“. Wer sich an dem Grün der Wälder, Rot der Ziegeldächer und den schmucken Zwiebeltürmen der Kirchen sattgesehen hat, nimmt in der grünen „Steirerbar“ oder der roten „Murtalbar“ Platz und stärkt sich mit ein paar Steirerschmankerln – Bauernbrot mit Steirerkäse zum Beispiel. Wer weiß, vielleicht saß genau hier einst Kaiser Franz Joseph, als er zur Gämsenjagd nach Murau reiste?
Die Waldviertler Schmalspurbahn war in früherer Zeit das Rückgrat des wirtschaftlichen Austausches mit Böhmen und Mähren. Zwei getrennte Strecken führen von Gmünd nach Groß Gerungs und Litschau im nordwestlichen Waldviertel. Viadukte und Tunnels und die idyllische Landschaft des Waldviertels machen die Fahrt zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.
Weiter östlich verkehrt zwischen der Weinstadt Retz und der Thayastadt Drosendorf der Reblaus Express. Eine Reise, die nicht zuletzt durch jene Weingärten führt, die diese Region prägen.
Der Ötscherland-Express, fährt zwischen Kienberg-Gaming, Lunz am See und Göstling. Die Fahrgäste haben dabei die Möglichkeit, in historischen Waggons, gezogen von einer über 100 Jahre alten Dampflock oder einer 80-jährigen Diesellok, die Bergstrecke entlang zu fahren.
Ein beliebtes Transportmittel für Wanderer, Radfahrer und Pilger ist die Mariazellerbahn. Sie verlässt kurz nach St. Pölten das Traisental und wechselt über sanfte Höhen ins Pielachtal. Gebirgig wird die Strecke im malerischen oberen Erlauftal, wo sich spektakuläre Ausblicke auf die Berglandschaft des Ötschers bieten. Danach geht es hinunter in den Wallfahrtsort Mariazell.
Wer sich in die Welt der schnaufenden, rußigen Feldbahnen vertiefen möchte, kann dies im weiter östlich verlaufenden Traisental tun, wo im Feldbahnmuseum von Freiland mehr als 50 Loks und 180 Wagen ausgestellt sind.
Die Gleichenberger Bahn im steirischen Thermenland fährt von Feldbach nach Bad Gleichenberg. In den Waggons aus den 1930er Jahren werden die Passagiere mit Naturklängen auf die Landschaft eingestimmt.
Die Feistritztalbahn (Weiz - Anger - Birkfeld) besitzt Originalwaggons aus der Gründerzeit, als es noch keine Postersitze sondern nur Holzbänke gab.
In den bunten Waggons des steirischen Flascherlzugs von Stainz nach Preding wird man kulinarisch verwöhnt, während man die liebliche Landschaft des Schilcherlandes genießt.
Die Murtalbahn führt durch eindrucksvolles Wald- und Bergland von Unzmarkt bis Tamsweg im SalzburgerLand.
In St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut führt die Schafbergbahn auf den 1.783 Meter hohen Schafberg. Österreichs steilste Dampf-Zahnradbahn Ist auch gleichzeitig eine der ältesten der Welt: Sie wurde 1893 eröffnet.
Die Pinzgaubahn im SalzburgerLand nahm 1892 erstmals ihren Betrieb auf. Die idyllische Strecke führt von Zell am See entlang der Salzach in den Nationalpark Hohe Tauern bis nach Krimml.
Von Bezau nach Schwarzenberg führt das hübsche Wälderbähnle im Vorarlberger Bregenzerwald. Auf der 760 mm schmalen Spur war es einst eine wichtige Verbindungsbahn zum Bodensee. Besondere Attraktion: Die Dampflokomotive U 25 aus dem Jahr 1902.
Echte Schmalspurromantik erlebt man in Kärnten bei einer Fahrt mit der Gurkthal-Museumsbahn auf dem rund drei Kilometer langen Abschnitt zwischen Treibach-Althofen und Pöckstein-Zwischenwässern:
In Tirol schnauft die vor rund 120 Jahren gebaute Achensee-Dampf-Zahnradbahn die sieben Kilometer lange Strecke von Jenbach nach Seespitz zum Achensee hinauf. Die in klassischem Rot-Schwarz lackierten Dampfloks zählen zu den ältesten, fahrplanmäßig im Einsatz stehenden Dampflokomotiven der Welt.
Ein liebenswertes Original ist die Zillertalbahn, die auf 32 km Länge über 35 Brücken von Jenbach nach Mayrhofen führt. Die Fahrt mit dem nostalgischen Dampfzug durch die faszinierende Landschaft des Zillertales ist empfehlenswert!
Einst reisten Kaiser Franz Joseph und seine Gemahlin Sisi in weit entlegene Gebiete ihres Reiches. Der detailgetreu rekonstruierte Hofzug von 1891 führt die Gäste in Mahagoni-, Messing- und Brokat ausgestatten Waggons zu besonderen Destinationen der Habsburgergeschichte. Mit dem vornehmen Dinner während der Fahrt wird die Reise zu einem exklusiven Erlebnis.
Und zwar im oberösterreichischen Kerschbaum an der Strecke der ersten öffentlichen Eisenbahn Europas, die 1827 eröffnet wurde. In den Gewölbestallungen des ehemaligen Pferdebahnhofs können Fahrkarten, Diensthüte und Schnapsflaschen bewundert werden. Letztere mussten die „Kondukteure“ für medizinische Zwecke mitführen. Bei einer Fahrt im Luxuswaggon „Hannibal“ wird kurzfristig die alte Kaiserzeit wieder wach.
Österreichs lange Geschichte hat eine Fülle an Sehenswürdigkeiten und Kulturschätzen hervorgebracht - sie alle aufzuzählen, ist schier unmöglich. Diese kleine Auswahl macht aber sicher Lust auf mehr.
Österreich ist ein faszinierender Glücksfall: Naturverbunden und gemütlich legt es zugleich Wert auf Tradition und Etikette, bringt Kontraste in Harmonie und vereint Gegensätze stilvoll zu einem sinnlich-genießerischen Ganzen.