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    Sachertorte

    Mit diesem Rezept schmeckt und gelingt die Sachertorte wie das Original aus Wien. Das Geheimnis: die Glasur mit der richtigen Temperatur mit einem Schwung über die Torte gießen.

    Zubereitung

    (Autorin: Renate Wagner)

    Schokolade (am besten im Wasserbad) langsam schmelzen lassen. Inzwischen

    Butter mit Staub- und Vanillezucker schaumig rühren. Dotter nach und nach einrühren. Backrohr auf 180 °C vorheizen. Eine Tortenform mit Butter ausstreichen und mit Mehl ausstreuen. Eiklar mit einer Prise Salz aufschlagen, Kristallzucker zugeben und zu steifem Schnee schlagen. Geschmolzene Schokolade in die Dottermasse einrühren und den Schnee abwechselnd mit dem Mehl unterziehen. Teig in die Form füllen und etwa 1 Stunde backen.

    Torte herausheben und auskühlen lassen. (Dabei für eine glatte Oberfläche die Torte nach Belieben gleich nach dem Backen auf eine Arbeitsfläche stürzen und nach etwa 25 Minuten wiederum stürzen.)

    Zu feste Marillenmarmelade evtl. kurz erwärmen und glatt rühren, mit einem Schuss Rum aromatisieren. Torte der Quere nach einmal durchschneiden. Teigboden mit Marmelade bestreichen, zweite Hälfte daraufsetzen und obenauf sowie rundum mit Marillenmarmelade bestreichen.

    Für die Glasur die Schokolade in kleine Stückchen brechen oder teilen. Wasser mit Zucker bei starker Hitze einige Minuten köcheln lassen. Vom Herd nehmen, in eine Schüssel gießen und exakt lippenwarm auskühlen lassen. (Zu heiße Glasur wird stumpf, zu kalte wird zu dickflüssig.) Schokolade zugeben und in der Zuckerlösung auflösen.

    Glasur rasch, das heißt in einem Schwung, über die Torte gießen und sofort mit einer Palette oder einem sehr breiten Messer rundum verteilen und glattstreichen. Torte bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Mit geschlagenem Obers garniert servieren. Sachertorte nach Möglichkeit nicht im Kühlschrank lagern, da sie sonst „schwitzt“.


    Wusstet ihr...?

    Den Schokoladekuchen haben nicht die Wiener erfunden. Dass die Sachertorte jeden Gâteau au chocolat in Sachen Prominenz aussticht, hat mit Eduard Sacher zu tun. Der Koch aus dem Hause Metternich war ein PR-Genie und schaffte es, die simple Schokotorte in den Kanon der berühmten österreichischen Gerichte hineinzureklamieren.

    Geschichte der Sachertorte

    Wiener Tortenschlacht um original Sachertorte

    Am Anfang dieses Tortenkrimis stand Franz Sacher, ein junger Mann im zweiten Lehrjahr am Hofe des Fürsten Metternichs, der im Jahr 1832 statt seines plötzlich erkrankten Küchenchefs unerwartet den süßen Abschluss für ein abendliches Fest herbeizaubern sollte. Also vermischte der pfiffige Lehrling Mehl, Butter, Zucker, Eier und Schokolade zu einem kompakten Teig, bestrich ihn nach dem Backen mit warmer Marmelade und überzog alles mit flüssiger Schokolade. So simpel – und so erfolgreich bei Metternichs Gästen.

    Nach diesem Vorbild wurden in ganz Wien Schokotorten à la Sacher gebacken. Auch beim k. u. k. Hofzuckerbäcker Demel, der die Lehrstätte des jungen Eduard Sacher war, wurde die „Original Sachertorte“ angeboten. Es dauerte nicht lange, bis das Haus Sacher Einspruch erhob und damit einen jahrzehntelangen erbitterten Streit vom Zaun brach, der schließlich zugunsten der Sacherfamilie beigelegt wurde.

    Sachertorte
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    Sacher Eck Wien / Sacher Eck
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    Marketing à la Sacher

    Eine Torte geht um die Welt

    Das Rezept wird vom Hause Sacher in einem Safe so sicher verwahrt wie der legendäre Goldschatz in Fort Knox. Nicht einmal in den hauseigenen Kochbüchern wird jene Originalrezeptur verraten. Eduard Sacher, der Sohn des Erfinders, setzte sich für die Verfeinerung und Vermarktung der Sachertorte ein. Immerhin hatte man das veritable Hotel Sacher hinter der Wiener Oper als Hauptumschlagplatz zur Verfügung.

    Die echte Sachertorte wird in der Mitte halbiert und mit Marmelade gefüllt. Robust in ihrer Konsistenz und in hübsche Schachteln verpackt, wird so ein Gutteil der jährlich mehr als 360.000 gebackenen Exemplare in die ganze Welt verschickt. Dabei trägt gerade die Original-Sacherglasur mit dazu bei, dass die süße Fracht auch nach dem Transport noch richtig saftig schmeckt – und gut aussieht. Wie die Glasur hergestellt wird? Auch darüber hüllt sich das Haus Sacher in Schweigen. 

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