Wandern entlang wilder Wasser und Wasserfälle
In Österreich begegnet man der Kraft des Wassers nahezu auf jeder Wandertour: in Form von tosenden Wasserfällen, kleinen Gebirgsquellen und Wildbächen.
Wandern bedeutet einfach unterwegs sein. Dabei ist der Weg selbst das Ziel. Pilgern in Österreich bietet viele Möglichkeiten, Schritt für Schritt zu sich selbst zu finden.
Zwischen den sanften Grashügeln und weiten mystischen Nadelwäldern des Mühlviertels führt der 84 Kilometer lange Johannesweg: Gelbe Schilder markieren die Route durch die naturbelassene Landschaft, die nur von einzelnen traditionell gebauten Bauernhöfen getupft ist. Sie strahlt eine spezielle Kraft aus, durch die man sich leicht auf diese Erfahrung einlassen kann.
Beim Pilgern konzentriert man sich nicht nur auf den physischen Weg, der am Johannesweg an verfallenen Burgruinen, wilden Flussläufen oder vermoosten Findelsteinen vorbeiführt, sondern nimmt auch seinen persönlichen Weg genau unter die Lupe.
Der Johannesweg dauert drei bis vier Tage und lädt ein, sich auch einmal spontan eine Auszeit zu schenken.
Die Jakobswege in Österreich bieten eine große Vielfalt an Landschaften, Kultur, Klöstern und spirituellen Tankstellen. Die körperliche und seelische Energie wird Tag für Tag gestärkt und die Lust auf weitere Pilgertage wächst. Vielen Pilgern begegnet man in den sogenannten Heiligenjahren: Hier fällt der Festtag des Heiligen Jakobus, der 25. Juli, auf einen Sonntag. Also los, Rucksack packen, Wanderschuhe schnüren und den Jakobsweg entdecken!
Tipps abseits der Pilgerströme:
Nach Mariazell, einem der bekanntesten Wallfahrtsorte Österreichs, führen viele Wege, zum Beispiel die Via Sacra. Sie ist eine historisch gewachsene Route entlang von Stiften, Kirchen, Klöstern und Kapellen. Seit 800 Jahren ziehen Pilger auf dieser „heiligen Straße“ vom Süden Wiens in die Basilika, um ein hölzernes Mariengnadenbild zu verehren.
Zum Einkehren und Übernachten laden die Via-Sacra-Gastgeber ein. Sie heißen Pilger mit einem Getränk oder einem kleinen Imbiss willkommen und stellen ein zeitiges Frühstück bereit. Die Gastgeber sind bei der Routenplanung behilflich und organisieren auf Wunsch den Gepäcktransport zur nächsten Unterkunft und Taxitransfers.
Für viele Pilger bedeutet eine Pilgerreise einen Neuanfang für einen neuen Lebensabschnitt. Durch das Gehen gewinnt man Abstand zum Alltag und kann seine Sorgen nüchtern betrachten. Manche unternehmen eine Pilgerreise als bewusstes Zeichen der Dankbarkeit für eine Genesung oder für das Glück, das sie im Leben hatten. Die Motive dafür sind vielfältig und mit jedem Schritt geht es in Richtung „ich“.
Alles kann, nichts muss – das ist die Devise. Druck und Stress sind beim Pilgern fehl am Platz. Der Weg gibt einem den geschützten Rahmen für etwas, das man sich im normalen Leben kaum zugesteht: nur an sich selbst zu denken, ohne schlechtes Gewissen. Man schenkt sich bewusste Zeit mit sich oder seinen Weggefährten.
In Österreich begegnet man der Kraft des Wassers nahezu auf jeder Wandertour: in Form von tosenden Wasserfällen, kleinen Gebirgsquellen und Wildbächen.
In Österreich gibt es mehr als 300 Themenwanderwege. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt, die für jede Menge Abwechslung sorgt.