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    Design aus Österreich entdecken

    Lilli Hollein ist Expertin für österreichisches Design und Direktorin des MAK, Museum für Angewandte Kunst. Sie nimmt uns mit auf einen Streifzug durch österreichisches Designschaffen.

    Vom Kinderfahrrad bis zur Fassadenbeleuchtung, von der Leinentischdecke bis zum Weinglas, vom Sofa bis zum Keramikteller für die Spitzengastronomie: Österreichisches Design verbindet sich hierzulande fast immer mit außergewöhnlichem handwerklichen Können. Daher sind die luxuriösen Anfertigungen selten in großen Auflagen zu finden, sondern in exklusiven Kleinserien. Innovativ sind sie allemal, sie zeugen von Progressivität, Experimentierfreude und dem Rückgriff auf traditionelle Materialien und präzise Handarbeit. 

    Allesamt Aspekte, die Lilli Hollein gerne herausstreicht. „Das Progressive, die Offenheit für unkonventionelle und qualitätsvolle Zusammenarbeit auch mit künstlerischem Ansatz steht in Österreich sicherlich auch heute noch in der Tradition der Wiener Werkstätte, die Anfang des 20. Jahrhunderts eine ganz eigene Version der internationalen Arts & Crafts-Bewegung darstellte.“

    "Designschaffende sind keine Konsumtreiber – es geht nicht um Begehrlichkeiten, sondern um beständige Dinge.“

    Direktorin Lilli Hollein mit ein Glas von ZALTO
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    Lilli

    Manufaktur x Design

    Das Handgefertigte wird in Österreich nach wie vor sehr hochgeschätzt, der Exklusivitätsanspruch ist hier immer auch daran gekoppelt, dass man die gesuchten Objekte eben nicht überall in dieser Qualität bekommen kann, sodass sie den Charakter des Geheimtipps behalten. Zahlreiche Manufakturen wie Augarten, Lobmeyr, der Emailhersteller Riess, die Silberschmiede Jarosinski & Vaugoin, die Mühlviertler Leinenmanufakturen Vieböck und Leitner oder die Möbelwerkstätte Wittmann, sie alle verbinden heute nicht nur traditionelles, sondern auch zeitgenössisches, österreichisches Design mit herausragendem Handwerk. Nicht zuletzt auch deswegen, weil Hollein maßgeblich als vormalige Direktorin der Vienna Design Week diesen Brückenschlag förderte und im Rahmen der Vienna Design Week Traditionshersteller auf spannende Designerinnen und Designer treffen und zusammenarbeiten ließ.

    Auf Designtrip durch Österreich

    Lilli Hollein ist Expertin für österreichisches Design, Mitbegründerin und vormalige Direktorin des jährlich im Herbst stattfindenden Festivals Vienna Design Week, Österreichs größter Designveranstaltung. Neben dem Museum für Angewandte Kunst in Wien, wo sie nun Direktorin ist, der Ars Electronica in Linz, den spannenden Ausbildungsstätten für Design, wie Die Angewandte in Wien, die New Design University in St. Pölten oder die Kunstuniversität Linz, sieht sie sich als ein „Mosaiksteinchen“ im reichen Spektrum jener Orte, an denen experimentelles, Social und nachhaltiges Produktdesign entsteht und gezeigt wird.

    Im Gespräch mit Lilli Hollein

    „Wir haben eine aktive, internationale und sehr gut vernetzte Designszene mit einer unglaublichen Bandbreite an Social Design, experimentellem und Produktdesign.“
    austria.info: Welchen Designern sollte man derzeit in Österreich dringend auf die Spur kommen?
    Lilli Hollein: Es fällt mir schwer, einzelne herauszugreifen, denn wir haben wirklich viele interessante Designerinnen und Designer, mit progressiven Ansätzen, die auch Forschungsarbeit betreiben. Wie zum Beispiel Eoos, die gemeinsam mit dem Schweizer Unternehmen Laufen an einer Separationstoilette arbeiten, die feste von flüssigen Bestandteilen trennt. Ein extrem wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Aber auch der Emailhersteller Riess ist wieder zu einem Kind der Zeit geworden, seit man herausgefunden hat, dass Email für Allergiker wesentlich verträglicher ist als alles andere. Die Produktdesignerinnen von Dottings haben für das Unternehmen eine neue Produktlinie entworfen.
    austria.info: Wo finden traditionelles Handwerk und modernes Design zueinander?
    Lilli Hollein: Da fällt mir spontan Karak ein. Ein Unternehmen, das Steinfliesen nach alter japanischer Brennmethode herstellt, kombiniert mit modernem Design. Oder bei den mundgeblasenen Gläsern von Zalto Glas in Gmünd, auf die etwa Heinz Reitbauer im Steirereck schwört. Spannend finde ich auch die Brillen von Andy Wolf Eyewear in Graz. Und wer sich einmal in einen handgepolsterten Fauteuil von Wittmann fallen lässt, weiß wie gut sich Sitzen anfühlen kann.
    austria.info: Wo sind die Designhotspots in Österreich?
    Lilli Hollein: Wo sind die Designhotspots in Österreich? Sicherlich einen Ausflug wert ist der Werkraum Bregenzerwald. Oder in Wien die Hütteldorferstraße 59, wo sich gleich mehrere Designer ein Studio teilen, wie das Modelabel Wendy & Jim, das Design-Trio Breaded Escalope oder Klemens Schillinger. Aber auch die Entwürfe von Lucy D oder Mischa Traxler sind immer ein Hingucker. Und bei Spitzengastronom Konstantin Filippou nimmt man auf einem Sessel von Martin Mostböck Platz, den es nur dort gibt.

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