17 Outdoor-Abenteuer mitten in der Stadt
Vom Fluss-Surfen in Salzburg bis zum Spaziergang im Dschungel Wiens: 4 Arten, wie du Bewegung und Natur mitten in und unweit der Stadt erleben kannst.
Wer das beeindruckendste Panorama von Wien sucht, kommt am Kahlenberg nicht vorbei.
Der Kahlenberg ist nicht nur Wiens beliebtestes Naherholungsgebiet, hier wurde auch große Geschichte geschrieben: Als 1683 Wien von den Türken belagert wurde, stürmten von hier aus die Befreiungsarmeen in die Stadt hinunter und überraschten die Osmanen aus dem Hinterhalt. Zum Dank für ihre Befreiung bauten die Wiener auf dem Kahlenberg die Josefskirche. Heute führen auf den Hausberg der Wiener die aussichtsreiche, kurvige Höhenstraße und viele reizvolle Wanderwege.
Manchmal wird aus der Not eine Tugend. Um Arbeitsplätze zu schaffen, wurde die Höhenstraße während der Wirtschaftskrise der 1930er-Jahre gebaut. Herausgekommen ist Wiens längste, abwechslungsreichste und kurvigste Straße mit historischem Kopfsteinpflaster und großartigen Ausblicken. Seither ist sie Anziehungspunkt für Ausflügler, Romantiker, Motorradfahrer und Automobilisten. Sie führt über 15 Kilometer, meist durch Buchenwald, von Neustift im Walde im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling auf den Kahlenberg und Leopoldsberg und weiter ins Donautal nach Klosterneuburg. Ein Großteil der historischen Straße steht inzwischen unter Denkmalschutz. Und am Wochenende lassen es sich die Wiener nicht nehmen, über ihre liebgewonnene Höhenstraße zu fahren, im Wienerwald spazieren zu gehen oder am Häuserl am Stoan, einem traditionellen Gasthaus mit Almhütten-Flair, einzukehren.
Auf dem Stadtwanderweg 1a kann man von Nussdorf, dem Standort vieler Heuriger, ins Kahlenbergerdorf wandern. Von dort aus geht es über den Nasenweg mit seinen 310 Stufen und fünf Aussichtsplattformen weiter auf den Leopoldsberg und Kahlenberg. Weinberge, Wälder und Wiesen wechseln sich hier munter ab – zu erleben in vier kurzweiligen Wanderstunden hoch über Wien. Im Übrigen gibt es in Wien noch zehn weitere Stadtwanderwege – wohl auch einer der Gründe, warum die Stadt so lebenswert ist.
Die schönsten Heurigen am und rund um den Kahlenberg: Bei einem Glas Wein die herrliche Aussicht über Wien genießen.
Der Wieninger am Nussberg ist ein Heuriger, der mit seiner Lage zwischen den Weinstöcken mittlerweile Kultstatus genießt. Die großartige Aussicht wird von feinen Weißweinen aus biodynamischem Anbau begleitet.
Die Buschenschank Mayer am Nussberg bietet Liegestuhl-Komfort mitten am Weinberg und wartet mit preisgekrönten Weinen aus eigenem Anbau sowie g’schmackigen Käse- und Wurstspezialitäten auf.
In der Buschenschank des Weinguts Wailand hoch oben auf dem Nussberg genießen Romantiker die Aussicht bei einem Glas Grünen Veltliner, Riesling oder dem typisch wienerischen Gemischten Satz.
Die Buschenschank Uhler liegt am oberen Reisenberg, dort, wo Winzer Peter Uhler seine Liebe zur Musik mit seinem Einfühlungsvermögen für biodynamischen Weinbau verbindet.
Im lauschigen Gastgarten des Heurigen Kierlinger in Nussdorf erlebt man noch die gesellige Ursprünglichkeit des Wiener Heurigen. Seit 1787 in Familienbesitz, wird hier Wiener Gemütlichkeit großgeschrieben.
Die Buschenschank Windischbauer am Nussberg besticht nicht nur durch eine fabelhafte Aussicht, sondern auch durch Heurigenjausen der ungewöhnlichen Art: Arancini, toskanische Bauernsuppe oder Mandel-Zimt-Buchteln werden hier zum Wein gereicht.
Das Weingut Cobenzl zählt zu den bedeutendsten Weingütern Wiens. Am traditionellen Standort am Cobenzl kann man in edlem Ambiente Weine verkosten sowie an Führungen durch Keller, Presshaus und Weingarten teilnehmen.
Der Weinbau hat in Wien eine lange Tradition: Schon unter Kaiser Probus (232–282 n. Chr.) wurde hier für die römische Legion Wein kultiviert. Heute ist Wien die einzige Großstadt der Welt, in der innerhalb der Stadtgrenzen nennenswerter Weinbau betrieben wird. Herzstück des Wiener Weinbaus sind die Hänge des Kahlenbergs und Nussbergs. Der Nussberg, der zum Kahlenberg führt, ist eine ehemalige Meeresterrasse: Hier gedeihen Grüner Veltliner, Riesling – oder der Gemischte Satz: Diese Urwiener Sorte setzt sich aus erlesenen weißen Rebsorten zusammen, die am selben Weinberg angebaut, geerntet und gemeinsam gekeltert werden. Inzwischen hat der Gemischte Satz in exquisiten Weinlokalen zwischen New York und Tokio Kultstatus erreicht. Seit 2015 schreibt ein weltweit einzigartiges Gesetz vor, dass die Wiener Weinflächen bewirtschaftet werden müssen. Das verhindert Immobilienspekulationen auf wertvollen Rebflächen – somit steht der Wiener Wein quasi unter Denkmalschutz. Und seit 2019 zählt die Wiener Heurigenkultur auch zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO.
Der 105.000 Hektar große Wienerwald ist ein einzigartiges Naturgebiet mit ausgedehnten Laubwäldern, die hauptsächlich aus Buchen, Eichen und Föhren bestehen. Wiens „grüne Lunge“ ist ein Beispiel für vorbildliche Biodiversität, gepflegt vom Biosphärenpark Wienerwald. Mit seiner großen landschaftlichen Vielfalt ist der Wienerwald auch ein Hotspot der Artenvielfalt: Die Wiesen sind noch von vielen unterschiedlichen Gräsern bewachsen, Feuchtbiotope und Tümpel bieten wertvolle Laichplätze für Amphibien – und: Österreichs größtes zusammenhängendes Laubwaldgebiet ist auch Lebensraum für viele gefährdete Vogelarten. Der Wienerwald erstreckt sich freilich weit über Wien hinaus: bis Bad Vöslau im Süden, nach St. Pölten im Westen und Tulln im Nordwesten. Für Besucher gibt es unzählige Erkundungsmöglichkeiten: wandernd, reitend oder mit dem Mountainbike – alles im sanften Umgang mit der Natur, versteht sich.
Vom Fluss-Surfen in Salzburg bis zum Spaziergang im Dschungel Wiens: 4 Arten, wie du Bewegung und Natur mitten in und unweit der Stadt erleben kannst.
Beim Heurigen mit Blick auf die Weinlandschaft zu sitzen, ist ein Erlebnis: Man lernt dabei nicht nur viel über den Weinbau, sondern bekommt auch eine Extraportion Leidenschaft dazu serviert.
Wien ist imperial, Wien ist modern! Wer die Stadt besucht, entdeckt Kultur in vielen Facetten: Hier lebt die Geschichte, hier schätzt man Traditionen.
Der Wald als Raum des Wohlbefindens: Die Impulse der Natur wirken erholsam auf Körper und Seele. Warum aber fühlen wir uns zur Natur so hingezogen?