Eisbaden in Österreich
The next big thing: Die Faszination von Kaltwasser und Winterschwimmen
Eisbaden in Österreich ist längst mehr als ein Trend – es ist ein Statement. Eisbaden steht für bewusstes Erleben, mentale Stärke und den Wunsch, der Natur mit allen Sinnen nahe zu kommen. So zieht es immer mehr Mutige und Neugierige in der kalten Jahreszeit an Seen und Gletschergewässer, um sich der Kälte gezielt auszusetzen – kontrolliert, oft in Gemeinschaft oder in geführten Workshops. Ob im Millstätter See in Kärnten, im Hintertuxer Gletschersee in Tirol oder in den Salzkammergutseen – Eisbaden entwickelt sich vielerorts zum festen Bestandteil des winterlichen Naturerlebens. Was dabei zählt, ist weniger die Härte oder die Challenge, sondern das bewusste Hineinspüren: Atemzug für Atemzug, während der Körper auf die extreme Reizung reagiert. Der Moment im kalten Wasser wird zum achtsamen Kraftakt mit Wirkung.
Viele, die regelmäßig ins Eiswasser steigen, berichten von positiven Effekten: Sie fühlten sich wacher, mentale Spannungen würden abfallen und der Kopf frei werden. Die Kälte bringt den Kreislauf in Schwung, regt die Durchblutung an – und kann bei vielen Menschen sogar die Ausschüttung von Glückshormonen fördern. Der Einstieg ins Winterbaden muss dennoch gut vorbereitet sein. Wichtig: Wer sich für Eisbaden interessiert, sollte zuvor ärztlichen Rat einholen. Es gilt auch: Niemals allein ins Wasser gehen.
Loslassen und im Hier und Jetzt sein
Achtung beim Eisbaden!
Wer sich für Eisbaden entscheidet, sollte es unbedingt das erste Mal nur unter Anleitung und nach Rücksprache mit Arzt oder Ärztin versuchen. Besonders dann, wenn Vorerkrankungen wie Asthma, Bluthochdruck oder Herzprobleme bestehen. Es empfiehlt sich, bereits im Herbst mit dem Training zu starten und sich langsam an die tiefer werdenden Temperaturen zu gewöhnen.
Die besten Orte zum (angeleiteten) Eisbaden
Wofür kann Eisbaden gut sein?
Ich habe bemerkt, dass mir das Eisbaden Energie gibt. Durch das kalte Wasser werden Glückshormone in meinem Körper ausgeschüttet. Meine Stimmung hat sich dadurch verbessert und stabilisiert.
Patricia Schumacher, Eisschwimmerin
Raus aus der Komfortzone!
Nach dem Umzug nach Österreich musste sich Patricia – ein wahres Sommerkind aus Kalifornien – erst an den Winter in ihrer neuen Heimat gewöhnen. Die kalte Jahreszeit habe ihr anfangs sehr zugesetzt, bis sich Patricia dazu entschloss, dem Winterblues aktiv entgegenzuwirken. Die direkte Konfrontation ihres Körpers mit der Kälte beim Eisbaden habe ihr geholfen, über Ängste und Komfortzone hinauszuwachsen.
„Einmal begonnen, hat sich meine Einstellung, mein Gemütszustand, meine ganze Sichtweise zum Winter komplett verändert. Es hat mir geholfen, die kalte Jahreszeit zu lieben und ihre Schönheit zu erkennen.“ Nach ihrem ersten Eisbad hatte Patricia so viel neugewonnene Energie, dass sie kaum einschlafen konnte. Wie in einer Art Meditation, liegt der Fokus laut Patricia ganz auf dem Moment und der Atmung, die langsam und tief ist. „Du musst loslassen und bist voll und ganz im Hier und Jetzt.“
Hotels mit Workshops für angeleitetes Eisbaden
Achtung, eiskalt!
Gerade am Anfang niemals alleine baden gehen – immer mit einem Buddy!
In langsamen Schritten an das Eiswasser gewöhnen – am besten mit kalten Duschen.
In freien Gewässern im Sommer beginnen, wenn das Wasser noch wärmer ist.
Niemals ins kalte Wasser springen! Zuerst Hände eintauchen, Gesicht befeuchten, mit dem Ausatmen langsam ins Wasser gehen.
Mit einer Schwimmboje baden, an der man sich im Notfall festhalten kann.
Atemübungen helfen zur Ruhe zu finden – auch im kalten Wasser.
Nicht länger als ein bis zwei Minuten im Wasser bleiben.
Vor und nach dem Schwimmen unbedingt warmhalten: Schnell abtrocknen und warme Kleidung anziehen. Der Körper kühlt außerhalb des Wassers weiter ab.
Keine Turnübungen zur Aufwärmung nach dem Eisbad. Das kann den Kreislauf überlasten und zu Schockzuständen führen.
Alkohol oder Koffein vermeiden. Diese erweitern die Gefäße und lassen den Körper auskühlen. Lieber zu heißem Ingwertee greifen, der wärmt besonders gut von innen.
Wenn du ins eiskalte Wasser gehst, ist dein Gehirn sofort im Alarmzustand. Durch gezieltes Atmen lernst du, dein Gehirn in dieser Extremsituation zu beruhigen. (…) Das kannst du auf jede Stresssituation umlegen. Du lernst, dich auf Knopfdruck zu entspannen.
Daniel Fetz, Kälte-Coach in der Donauregion Oberösterreich
Klimaschutz-Tipps
Seen sind wichtige Lebensräume für Tiere und Pflanzen und haben in Österreich besonders hohen ökologischen Stellenwert. Ein gesundes Seensystem unterstützt die Biodiversität und hilft dabei, Fische und andere Wasserlebewesen zu erhalten. Deshalb schauen wir auf unsere Seen:
Wir beachten die gekennzeichneten Schutzzonen für Pflanzen und Tiere.
Wir hinterlassen keinen Müll am und rundum den See.
Wir nutzen den See oder das Seeufer nicht als Toilette.
Wir füttern keine Fische und Wasservögel. Essensreste verursachen überflüssige Nährstoffe.