Wanderwege bei Höhenangst
Ihr wollt euch trotz Höhenangst in die Berge wagen? Mit den richtigen Routen und guter Vorbereitung wird Bergwandern auch für euch zum Genuss.
Weitwandern durch Österreichs Alpen vereint drei Dinge: Freiheit, Genuss und Verbundenheit. Sich auf den Weg machen, die Natur bewusst erleben und einfach staunen.
Es ist der Beginn eines großen Abenteuers. Der Tee, der vor dem Sonnenaufgang vor dem Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, gekocht wurde, dampft noch. Mitten im Nationalpark Hohe Tauern beginnt der Alpe-Adria-Trail. Ein Weitwanderweg, der Sehnsuchtsorte unserer Zeit miteinander verbindet.
Der Wecker klingelt um 5.15 Uhr. Beim Verlassen der Unterkunft ist es noch stockdunkel, doch langsam schaltet sich die Farbpalette von Dunkelgrau über Violett bis zu Rotorange um. Die Wanderer haben es sich dort gemütlich gemacht, wo gestern noch die Murmeltiere pfiffen, und blicken andächtig auf den berühmtesten Gletscher Österreichs. Es ist der Start einer mehrtägigen Reise, gemeinsam mit Freunden den Alpe-Adria-Trail zu gehen.
Vom Großglockner, dem höchsten Berg Österreichs, bis zur sanften Brandung der Adria geht es vom Gletscher vorbei an tosenden Flüssen und türkisfarbenen Seen, durch imposante Schluchten und über Almwiesen, bis einem die salzige Meeresluft entgegenweht. Wie kein anderer Weitwanderweg versteht es der Alpe-Adria-Trail, die Freude des Gehens mit der Schönheit der Natur und auch mit kulinarischen Freuden zu verbinden.
Um sich aufs Wandern konzentrieren zu können, lässt man das eigene Gepäck zum jeweiligen Tagesziel transportieren.
Einmal quer durch‘s gesamte Gesäuse, bitte! Die Gesäuse-Hüttenrunde verbindet sieben Hütten in sieben Etappen. Los geht’s beim Benediktinerstift Admont. Der Nationalpark Gesäuse ist eine Symphonie aus Fels und Wasser. Die Wanderer beeindrucken die wilden Wasser der Flüsse Salza und Enns, wenn sie auf die mächtigen Feslwände des Gesäuses trefffen.
Der 350 Kilometer lange Salzkammergut-Berge-Seen-Trail verbindet 35 Seen im Salzkammergut – das ist wohl einzigartig in der Welt. Dabei sind nur einige kurze, ausgesetzte Felspassagen, die Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und entsprechend robustes Schuhwerk erfordern, zu überwinden. Die meisten Etappen enden in wunderschönen Orten wie in Bad Ischl, in Gmunden oder Bad Aussee. Einzelne Strecken führen zu Gasthöfen oder alpinen Schutzhütten mitten in den Bergen.
Der SalzAlpenSteig erstreckt sich über 230 Kilometer mit 18 Tagesetappen, die von Bayern über Salzburg bis nach Oberösterreich verlaufen. Das Besondere am SalzAlpenSteig ist der grenzüberschreitende rote Faden: Der Wanderweg führt durch historisches Gebiet, entlang der seit Jahrtausenden bedeutsamen Salzgewinnungsstätten. Vom Chiemsee-Alpenland über den Salzburger Tennengau bis ins Dachstein-Salzkammergut hat das Salz – das „weiße Gold“ – die Geschichte geprägt.
Der Hohe Tauern Panorama Trail führt quer durch die Nationalparkregion Hohe Tauern, von den Krimmler Wasserfällen bis hin zum Zeller See, und eröffnet atemberaubende Ausblicke auf die höchsten Berge Österreichs. Im Rahmen von zehn Tagesetappen legen Wanderer 150 Kilometer zurück. Übernachtet wird am Berg und im Tal. Komfort bieten der buchbare Gepäcktransport, die Benützung von Bergbahnen und der Shuttle-Dienst an den Etappenzielen.
Die Menschen schickten früher Botschaften in den Bergen von Alm zu Alm mit dem Jodler, dem Juchezer oder dem Almschrei.
Jodeln ist das Singen oder Rufen auf Lautsilbe (Die geschlossenen Vokale i, u, ü unterstützen die Kopfstimme, die offenen Vokale a, å, o, e die Bruststimme). Das „i“ erreicht weite Distanzen. Die Höhen und Tiefen des Jodlers zeichnen vermutlich die Berglandschaften nach oder sind eine Nachahmung des Alphorns.
Der „Juchezer“ ist ein freier Ausdruck der Freude. Der „Almschrei“ ein einstimmiger Ruf, der nur eine Melodie und Wörter enthalten kann. „Jodler“ werden mehrstimmig geführt: als Miteinander, Gegeneinander oder Füreinander, meist zwei- oder dreistimmig, mitunter auch vierstimmig. Håi-hudiridi-dia-hudirididia-håidladi-Ålm!
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Habt ihr euch schon mal gefragt, wie eine Hütte auf den Berg kommt? Ist es so wie bei den alten Pyramiden? Müssen hunderte Menschen Holz, Stein und Matratzen den Berg hinauftragen? Kleiner Spoiler vorab: Nein. Also zumindest nicht mehr heute. Aber den Baggerfahrer beneiden wir trotzdem nicht.