Über die Stille der Stifte und Klöster
Nicht nur Gläubige empfinden die jahrhundertealten Stifte und Klöster als Orte der Meditation – die meisten liegen inmitten schönster Natur und sind auch deshalb gern besuchte Kraftorte.
Als wollten seine Erbauer dem Himmel ein Stück näher sein: Stift Melk ist das prächtigste Bauwerk der Wachau. Alles hier ist Prunk, und alles strebt nach oben. Und unten fließt die Donau.
Gut möglich, sagt Pater Ludwig. Natürlich könne man das nicht mit Sicherheit wissen, aber, ganz ehrlich: Das sei ja heute auch noch so. „Egal, wer zum Arbeiten ins Stift kommt, Maler*innen, Maurer*innen, Elektriker*innen – die machen alle kurz Pause und schauen zuerst einmal nach oben!“ Zu den Türmen, zum Beispiel. Zur Christusfigur auf der Stiftskirche. Oder zum Deckengemälde am Kirchenfirmament. Hinauf, hinauf, immer Richtung Himmel: Wer nach Melk kommt, legt den Kopf in den Nacken und staunt.
Auch die Arbeiter und Handwerker des 18. Jahrhunderts werden wohl so empfunden haben, meint der Benediktinermönch, auch sie werden ergriffen gewesen sein und vielleicht sogar überwältigt. Möglicherweise gibt es in ganz Österreich keinen zweiten menschgemachten Ort, der so zum Himmel strebt wie Stift Melk. Und wahrscheinlich ist das Kloster der einzige Platz in der kompletten Wachau, an dem sich erst einmal niemand für die Donau interessiert.
Dabei hat erst der Fluss diesen besonderen Ort möglich gemacht. Den Fels, auf dem das berühmteste Kloster des Landes steht, hat die Donau freigelegt, als sie sich in Jahrmillionen Fleißarbeit in das Land hineingegraben hat. Schon in der späten Bronzezeit haben Menschen auf dem markanten Steinmassiv über dem rechten Ufer gesiedelt. Später kamen die Römer, und noch später die Babenberger, die hier ihre Residenzburg errichteten, aus der sie über die Mark wachten. Die Benediktinermönche zogen dann 1089 ein. Da war das Kloster gerade gebaut worden.
Egal, wer zum Arbeiten ins Stift kommt, Maler, Maurer, Elektriker – die machen alle kurz Pause und schauen zuerst einmal nach oben!
Nicht nur Gläubige empfinden die jahrhundertealten Stifte und Klöster als Orte der Meditation – die meisten liegen inmitten schönster Natur und sind auch deshalb gern besuchte Kraftorte.
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