Bezauberndes Wien: Schloss Schönbrunn
Niemand wird je vergessen, wie er zum ersten Mal Schönbrunn erblickte. Schloss, Schlosspark und Tiergarten bieten ein magisches Erlebnis für die ganze Familie.
Die Hofburg ist ein kleines Universum innerhalb der Stadt. Mit prächtigen Palais, versteckten Höfen und vielen historischen Geheimnissen, die es zu entdecken gilt.
Jahrhundertelang war sie das Machtzentrum der Habsburger. In der Hofburg ist der unschätzbar wertvolle imperiale Reichtum verwahrt – zu bestaunen in den Kaiserappartements und in der Schatzkammer. Aber die Hofburg ist alles andere als nur Vergangenheit: Nach wie vor ist sie das politische Zentrum des Landes, umgeben von stillen Gärten, lebendigen Museen und pulsierenden Bildungseinrichtungen. Und – was selbst die meisten Wiener nicht wissen – die Hofburg ist, gemessen an ihrer Nutzungsfläche, das größte Schloss der Welt!
Seit dem 13. Jahrhundert wird in der Hofburg regiert. Von hier lenkten die Habsburger ein Weltreich. Von Feinden niemals erobert, wechselte das Machtzentrum innerhalb der Burg mehrmals: von der Alten Burg zum Schweizerhof bis zum Leopoldinischen Trakt, in dem auch heute noch der österreichische Bundespräsident residiert. Und für die nächsten Jahre ist sogar das Parlament in der Hofburg untergebracht.
Kunst und Wissen in der Hofburg
Der Prunksaal ist das Herzstück der Österreichischen Nationalbibliothek. Sie geht zurück auf Prinz Eugen von Savoyen, der Anfang des 18. Jahrhunderts die größte Privatbibliothek der Welt besaß. Die 15.000 Bände des Prinzen sind heute noch unter der Kuppel des Prunksaals zu bestaunen. Die Einbände folgen einem strengen Farbsystem: Rot für Geschichte und Literatur, Blau für Theologie und Justiz, Gelb für Wissenschaft der Natur.
Nach Prinz Eugens Tod im Jahr 1736 holte Kaiser Karl VI. diese einzigartige Sammlung in die Hofburg. Sie ist neben weiteren 200.000 Bänden in dem wohl schönsten Barocksaal Wiens untergebracht: geballtes Wissen auf 80 Meter Länge und 20 Meter Höhe.
2018 eröffnet, zeigt das Haus der Geschichte die Entwicklung Österreichs in den letzten 100 Jahren. Vom Zusammenbruch des Habsburgerreichs zu Österreichs Weg in die Republik, über die unheilvollen Jahre der Diktatur des Nationalsozialismus bis zum demokratischen Wiedererstarken nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein Land mit einer bewegten Geschichte! Interaktive Audio- und Videostationen setzen sich mit der Selbstfindung der Österreicher und ihrer Kulturgeschichte auseinander. Hunderte einzigartige Objekte tragen vor allem dazu bei, dass Erinnerungen nicht verloren gehen: vom gefallenen Doppeladler der Donaumonarchie bis zum Kleid, mit dem Conchita Wurst 2014 den „Eurovision Song Contest“ gewann. Was bleibt, ist das Bild eines Landes, das sich immer wieder neu erfindet. Das Bild zeigt die Dauerausstellung „Neue Zeiten – Österreich seit 1918".
Die Hofburg erlaubt intime Einblicke in das Privatleben der Habsburger: von der Haarbürste von Kaiserin Elisabeth bis zur Füllfeder von Kaiser Franz Joseph. Aber auch auf den imperialen Glanz der Reichsinsignien: vom Zepter über die Kaiserkrone bis zur Heiligen Lanze. Private wie profane Schätze – zu erleben in den Kaiserappartements und der Kaiserlichen Schatzkammer.
Die Kaiserappartements geben Einblick in die private Wohnatmosphäre von Franz Joseph und Sisi. Über viele Stiegen und Vorzimmer gelangt man in das Audienzzimmer des Kaisers: Hier empfing er im Laufe seines langen Lebens nicht weniger als 260.000 Untertanen. Nicht weit davon befindet sich das nüchterne Arbeitszimmer des Kaisers, der bereits um fünf Uhr morgens Akten wälzte. Doch Kaiser Franz Joseph war nicht nur ein kühler Bürokrat, sondern auch ein liebender Ehemann. Von seinem Schreibtisch aus konnte er stets auf das Porträt seiner geliebten Sisi blicken. Die wiederum vergnügte sich gern in ihrem Turn- und Toilettezimmer. Wenn sie nicht gerade an der Sprossenwand trainierte, widmete sie sich hier ihrem stundenlangen Frisierritual.
Die Kaiserliche Schatzkammer ist eine einzigartige Sammlung aus 1.000 Jahren europäischer Geschichte: Prachtvolle Insignien wie die Reichskrone des Heiligen Römischen Reiches oder die Habsburger-Krone von Rudolf II. zeugen von höchstvollendeter Goldschmiedekunst. Die Schatzkammer beherbergt auch viele geheimnisvolle Objekte mit Geschichte: so die Heilige Lanze, von deren Mittelstift man annahm, dass er einer der Nägel war, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Oder ein riesiger Narwalzahn, den man für das Horn des Einhorns hielt. Mythische Bedeutung maß man auch einer spätantiken Achatschale bei – lange Zeit hielt man sie für den sagenumwobenen Heiligen Gral.
Überraschungen bieten auch die kostbaren Textilien der gekrönten Häupter: Wer ahnt schon, dass der Krönungsmantel der Habsburger in einer normannischen Werkstatt auf Sizilien gefertigt wurde und die arabischen Weber darauf nicht nur Löwen und Kamele, sondern auch geheimnisvolle arabische Schriftzeichen aufnähten.
Die Lipizzaner sind eine Ikone der österreichischen Identität, die Stallburg einer der wichtigsten Orte zur Erhaltung der klassischen Reitkunst. Es gibt viele Möglichkeiten, die berühmten weißen Pferde – die übrigens mit dunklem Fell geboren werden – zu bewundern.
Bei den Vorführungen in der barocken Winterreitschule werden Meisterstücke der klassischen Hohen Schule gezeigt: von der Kapriole bis zur Levade – an ausgewählten Terminen sogar zu den Klängen der weltberühmten Wiener Philharmoniker oder Wiener Sängerknaben. Doch auch die Morgenarbeit der jungen Hengste im wohl schönsten Reitsaal der Welt ist einen Besuch wert. Oder ein Besuch im Lipizzanermuseum mit seiner Ausstellung über 430 Jahre höfische Reitkultur. Und im Sommer kann man die weißen Pferde auch in ihrer „Freizeit“ begutachten: Dann dürfen nämlich die Stuten mit ihren Fohlen ganz entspannt im Burggarten grasen …
Niemand wird je vergessen, wie er zum ersten Mal Schönbrunn erblickte. Schloss, Schlosspark und Tiergarten bieten ein magisches Erlebnis für die ganze Familie.
Eines lässt sich nicht übersehen: Am Wiener Stephansdom führt kein Weg vorbei. Seine zentrale Lage eignet sich perfekt, um von hier aus die Stadt zu entdecken.