Die 8 österreichischen Gletscherskigebiete
Beste Schneebedingungen zum Skifahren bis in den Frühsommer erleben: Österreichs acht Gletscherskigebiete auf einen Blick.
Wer die Mühen des Aufstiegs auf den Großvenediger auf sich nimmt, wird mit überwältigenden Eindrücken eines der größten und faszinierendsten Gletschergebiete Österreichs belohnt. Unterwegs mit einem Bergführer, der den Gipfel bereits über tausendmal bestiegen hat.
Der Blick auf das Mullwitzkees ist atemberaubend. Hinter der Steinlandschaft, die wir gerade noch durchquert haben, breitet sich ein Meer aus Schnee und Eis aus. Sanft ansteigend und in einen eleganten weißen Gipfel mündend, der Großvenediger. 3.657 Meter hoch – noch weit weg von uns, am scheinbar unerreichbaren Horizont.
Augenblicklich sind wir in einer anderen, neuen Welt: Hier ragen meterhoch bizarre Eistürme auf, deren Abgründe mit ihrem schillernd türkis-blauen Gletschereis oft hunderte Meter tief reichen. Hier kann man sich wie im Himalaya fühlen. Oder auch wie in der Antarktis. Unglaubliche Weite. Maßlose Stille. Kein Vogel, kein Murmeltier verirrt sich mehr hier herauf. Was wir hören, sind unsere Schritte, unser Atmen, uns selbst. Fünf kleine Punkte in einer riesenhaften Landschaft.
Wir machen eine kurze Pause, es ist heiß geworden mitten im ewigen Eis. Gegen die starke UV-Strahlung schützen wir uns mit Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor. Wie mussten sich wohl die Erstbesteiger des Großvenediger in dieser weißen Wüste gefühlt haben? Von Ignaz von Kürsinger und nicht weniger als 40 Männern, die 1841 in diese unbekannte Welt aufbrachen, sagt man, dass sie sich Schießpulver ins Gesicht geschmiert hatten, um vor der Sonne geschützt zu sein. Ob’s geholfen hat, weiß man nicht. Ebenso ob es der Expedition zuträglich war, dass man als Getränk nur Wein mitführte. Vielleicht mit ein Grund, warum vierzehn der vierzig Teilnehmer auf dem Weg zum Gipfel aufgeben mussten ...
Dass einige Gletscher blau erscheinen hat denselben Grund, warum auch Wasser blau ist. Das weiße Sonnenlicht besteht eigentlich aus vielen Farben – gut zu sehen bei einem Regenbogen. Beim Wasser ist es so, dass es alle Farben des Lichts schluckt, außer der blauen. Je tiefer das Wasser, desto stärker der Effekt. Das kann man auch im Schwimmbad sehen – je mehr klares Wasser – je tiefer, desto stärker der Effekt.
Der blaue Farbton bei Gletschern entsteht dadurch, dass das Rot aus dem Spektrum des Sonnenlichts vom Eis stärker absorbiert wird als die blauen. Sind im Gletschereis jedoch viele Luftbläschen eingeschlossen, wie es bei den meisten Alpengletschern der Fall ist, erscheinen sie weiß. Die Luftbläschen streuen das Licht nämlich stark. Die Lichtstrahlen werden abgelenkt und auch rasch wieder aus dem Gletscher hinausgleitet.
Wir aber sind frohgemut. Nach einer (nichtalkoholischen) Stärkung geht es über die nächste Geländestufe hinweg. Vor uns Sigi, der kraftvoll seinen zwei Meter langen Haselnussstock in den Schnee stößt. Mit dessen geschmiedeter Spitze sondiert er mögliche Spalten. Sollte es zu einem Sturz in eine Spalte kommen, dient dieser sogenannte Sporenstab zur Verankerung des Seils im Eis. Wie oft er schon auf dem Großvenediger war, fragen wir ihn. Das muss der Osttiroler Bergführer nicht lange nachdenken. 1053-mal, antwortet er trocken und erntet Erstaunen und ungläubige Blicke. Woher er das so genau weiß? Seit 40 Jahren führt er penibel ein Gipfelbuch. Begonnen hat alles, als er als 14-jähriger Bergbauernbub das erste Mal am Gipfel stand. Jetzt ist er Mitte 50 und hat als Bergführer schon tausende Gäste hier heraufgebracht – den Respekt, den schon seine Vorfahren vor dem Gletscher hatten, hat er dennoch bis heute nicht verloren. Denn Temperaturschwankungen, das ständig rinnende Schmelzwasser lassen immer neue Klüfte in dem gewaltigen Eisstrom entstehen, unvermutet, manchmal tückisch verdeckt vom Neuschnee. Wir denken daran, als wir mit dem nächsten großen Schritt einen der vielen schmalen Risse im Eis übersteigen.
Martin Betz, geboren und aufgewachsen in der Steiermark, lebt und arbeitet in Wien. Zwischendurch sucht er aber gern das Weite, bevorzugt in den österreichischen Alpen. Dort ist mitunter auch eine Kamera dabei, denn der umtriebige Wanderer realisiert immer wieder Natur- und Alpin-Dokumentationen für verschiedene TV-Sender im deutschen Sprachraum.
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