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    • Grundlsee, steirisches Salzkammergut / Salzkammergut
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    Handwerk und Brauchtum in Österreich

    Es hat eine ganz eigene Magie, mit den Händen Produkte zu schaffen und sich dabei von der Natur inspirieren zu lassen. Wir zeigen Orte, an denen ursprüngliches Handwerk noch mit Leidenschaft gelebt wird.

    Ob Brauchtumsfeste und überlieferte Traditionen, gelerntes Handwerk oder das Gespür für Naturprodukte wie Wolle, Leinen, Holz oder Ton – das alles setzt Wissen der Alten, Neugierde der Jungen und die Verbundenheit mit der Region voraus. Es ist ein Leben im Einklang mit der Natur.

    Trachten Tostmann aus dem Salzkammergut
    Alles begann 1949 mit einer kleinen Trachtenstube und einem Webstuhl im Schreinerhaus in Seewalchen am Attersee. Die Nachfrage der geschneiderten Dirndl aus handgewebten Stoffen war bald so groß, dass die Werkstatt sprichwörtlich aus ihren Nähten platzte und man innerhalb von wenigen Jahren zweimal umziehen musste.

    Auch heute noch hört man in den hauseigenen Werkstätten die Nähmaschinen rattern, es werden Schnittmuster zurechtgelegt, Stoffe ausgebreitet und die Zwirnspulen in allen Farben sortiert. Gexi Tostmann ist Herrin der Dirndl und auf das Engste mit dem Ort und der Region Salzkammergut verbunden. Auch wenn sie das Geschäft bereits ihrer Tochter Anna übertragen hat, lebt ihre Philosophie hier weiter. Es kommt für Trachten Tostmann nicht in Frage, woanders zu produzieren, denn ein entscheidender Punkt ist für sie die Wahrung der Tradition. Darunter versteht sie aber nicht ein „Konservieren“ oder gar ein Bewahren des Alten, sondern das Weiterführen des Bestehenden in die heutige Zeit. Die Qualität bleibt die Konstante. Es wird von Hand gearbeitet und nach inneren Werten gelebt – eine Überzeugung, die auch die holländische Königsfamilie schätzt, die zu den Kunden des traditionellen Familienunternehmens zählt.

    Die Tracht als Alltagsgewand

    Damals und heute

    Früher war die Tracht für die arbeitende Bevölkerung in erster Linie praktisch und für den Alltag gedacht. Der Stoff des Dirndls war günstig und meist aus Wolle oder Leinen. Nur privilegierte Oberschichten konnten auf Seide, Baumwolle oder andere edle Materialien zurückgreifen. Die Männer trugen Kniebundhosen aus Ziegenleder für die Holzarbeit und Jagd. Dem Adel war bis ins 20. Jahrhundert das feine Wildleder vorbehalten.

    Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde die Tracht Ausdruck der regionalen Herkunft, die zunehmend an Bedeutung gewann. Jede Ortstracht hat heute ihre eigene Farb- und Mustergebung: So gibt es zum Beispiel das „Ausseer-Dirndl“, das in Österreich zu den bekanntesten zählt. Es wird nicht nur zum Ausseer Kirtag getragen, sondern auch gerne unterm Jahr und zu besonderen Anlässen wie einer Trachtenhochzeit.

    Ausseer-Dirndl
    Grundlsee, Salzkammergut
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    Wusstet ihr, dass ...

    ... es ein Dirndl-ABC gibt? Nein, es ist keineswegs nebensächlich, wie man eine Dirndlschürze bindet. Dafür gibt es sogar ein eigenes Dirndl-ABC:

    „Früher war jede Kleidung Tracht. Das Wort Tracht kommt von tragen, und als solches galt dieser Begriff für die Arbeitskleidung des Holzknechtes ebenso wie für die repräsentative Kleidung der Oberschicht.“

    Barbara Kern
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    Barbara Kern

    Das Lieblingsstück: Ein Leben lang

    Wer kennt sie nicht, die Liebe auf den ersten Blick? Man weiß genau, dieses eine Stück muss man unbedingt haben! Bei Handwerk lohnt sich die Investition auf jeden Fall. Während günstige Produkte einige Zeit überstehen, hält die Freude an einem handgearbeiteten, hochwertigen Meisterwerk ein Leben lang.

    Oft steigt sogar der Wert. Wie etwa bei den berühmten Lederhosen, die über Generationen hinweg weitergegeben werden. Wichtiges Detail: Eine neue, ungetragene Lederhose aus dem Geschäft hat niemals die unverwechselbare Patina einer alten Lederhose. Das Individuelle, das sie aber für den Träger so besonders macht, bekommt sie erst mit den Jahren. Dann ist das Leder von all den kleinen, persönlichen Geschichten geprägt, die zu großen Erinnerungen werden. Oder die Goldhauben der oberösterreichischen Festtracht, die von Mutter zu Tochter vererbt werden und durch regelmäßige Restauration nichts an ihrem kostbaren Glanz verlieren. Oder ein Goiserer-Schuh, der einen auf dem ganzen Lebensweg begleitet. All das macht Handwerk nachhaltig: Vom Meister werden hochwertige Materialien verarbeitet und vom Besitzer liebevoll gepflegt, achtsam aufbewahrt und geschätzt. So freuen sich auch noch kommende Generationen über gutes Handwerk.

    Produktion Goiserer Schuhe
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    Tradition und Brauchtum in den Bergen

    • ein "Laggen" Paar bei der Imster Buabefasnacht
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    • Schafbauer
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    • Almabtrieb Gruberalm - Kalb / Grubenbach Hütte - Gruberalm
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    • Alte und neue Holzbauarchitektur im Bregenzerwald
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    Die 6 schönsten Manufakturen: Alles von Hand gemacht

    • Gmundner Keramik: „Grün geflammt“ heißt das älteste und beliebteste Muster der oberösterreichischen Keramikmanufaktur, die direkt am wunderschönen Traunsee liegt. Auch heute noch wird alles mit der Hand hergestellt – jedes Stück ist somit ein Unikat.
    • Glaskunst aus Rattenberg: Die Tiroler Glasbläserei Kisslinger veredelt Glas seit 1820. Mitten im Zentrum der mittelalterlichen Stadt Rattenberg liegt der Familienbetrieb. Hier werden Trinkgläser, Kunstwerke und Schmuck gefertigt.
    • Handblaudruck im Burgenland: Der Handblaudruck ist eine uralte überlieferte Technik, die sich bis heute im Burgenland bewahrt hat. Aufgrund ihrer Einzigartigkeit zählt sie zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe.
    • Töpferei mit Tradition: Es ist der Boden, der den Ton macht: In Stoob im Burgenland ist er genau richtig, um die Töpferei und das Hafnergewerbe seit dem Mittelalter blühen zu lassen.
    • Ausseer Handdruck: Es war Anna Mautner, die den Handdruck 1930 nach Aussee gebracht hat: Gegen die „geschmacklose Ware“ aus industrieller Produktion wollte die Witwe des größten Trachtensammlers im Ausseerland die Qualität der Tracht bewahren. Sie kaufte alte Modeln auf und fing an, mit der Hand die Stoffe zu bedrucken.
    • Augarten Porzellan: In einem prachtvollen Palais im Wiener Augarten gelegen, befindet sich die zweitälteste noch bestehende Porzellanmanufaktur Europas (gegründet 1718). Die Künstler malen mit einer faszinierenden Sicherheit die filigranen Muster auf das schneeweiße Porzellan. Gerne kann man ihnen bei einem Rundgang über die Schultern blicken.

    Fair, regional und nachhaltig

    Der Lodenwalker – das Original

    Der Loden wird seit Jahrhunderten in den alpinen Regionen getragen, denn dieser Stoff schützt vor Wind und Wetter. Die Wolle ist ein nachwachsender Rohstoff und ein wahrer Alleskönner: feuchtigkeitsabweisend, atmungsaktiv und wärmeisolierend und das ohne Chemie. Die Wolle wird, noch heute, in aufwändigen Schritten – viele davon noch in Handarbeit – zu den berühmten feinen Loden Stoffen verarbeitet. Frei nach dem Leitsatz einer der ältesten Lodenwalke des Landes: Wolle braucht Weile.

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    Lodenwalker Wolle / Lodenwalker seit 1434
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    8 Fakten rund um das Handwerk in Österreich

    5 Tipps, die schmecken: Mit Liebe hergestellt und produziert

    •                 Wiener Zuckerlwerkstatt
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      Die Betreiber der Wiener Zuckerlwerkstatt lieben ihr Handwerk – so sehr, dass sie es gerne mit ihren Besuchern teilen: Täglich gibt es Einblicke in die Schaumanufaktur.

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