Wandern entlang wilder Wasser und Wasserfälle
Österreich ist das reinste „Wasserreich“: Bei mehr als 700 Wasserfällen, unzähligen kleinen Gebirgsquellen und unberührten Wildbächen begegnet man der Kraft des Wassers auf nahezu jeder Wandertour.
Die Krimmler Wasserfälle: Jeder Atemzug ein Erlebnis
Dass es bis zum imposanten Naturschauspiel am Wasserfallweg nicht mehr weit ist, verrät der feine Sprühregen, der unmerklich immer intensiver in der Luft zu spüren ist und sich angenehm auf die Haut legt. Kühl und rein ist die feuchte Luft, die bei jedem Atemzug tief und wohltuend in die Lungen eindringt. Es duftet nach Tannennadeln, feuchtem Moos und Baumrinde. Eine Etappe der Wanderung ist abgeschlossen, wenn sie erreicht sind: die Krimmler Wasserfälle.
Wasser stürzt aus 380 Meter Fallhöhe in die Tiefe. Ein gewaltiges Tosen, Rauschen und Strömen ist zu hören, zu sehen – und zu spüren. Milliarden feinster Wassertröpfchen zerstäuben in der Luft und bilden den angenehmen Sprühnebel.
Wildwasser, Schluchten und Stromschnellen
Wenn sich im Gebirge fließendes Wasser über Jahrtausende zwischen Gestein und Felsen eine tiefe Schneise gebahnt hat, – sprechen die Österreicher von einer „Klamm“. Auf diese Weise entstanden schmale Täler oder Schluchten mit starkem Gefälle. Hier tost und braust das Wasser seit ewigen Zeiten, ohne Eingriff des Menschen, ungebändigt den Berg hinab. Meist handelt es sich um Schmelzwasser und Geröll von Gletschern.
Es ist ein belebendes Naturschauspiel, im Sommer durch eine kühle Klamm zu wandern, entlang an sprudelnden Wasserkesseln oder Wasserfällen. Möglich ist das in vielen Regionen durch Stege, Treppen und Brücken. Über diese gelangen die Wanderer an die abenteuerlichsten Stellen und Felsvorsprünge, die ihnen sonst verborgen blieben.
Heilsam für Körper und Geist
Bereits vor 200 Jahren wusste man: Die Krimmler Wasserfälle besitzen heilsame Kräfte. Heute ist das Naturspektakel in der Nationalpark-Region Hohe Tauern als natürliches Heilvorkommen wissenschaftlich anerkannt: Die Krimmler Wasserfälle stärken das Immunsystem und lindern Beschwerden von Allergikern. Die vibrierende Luft ist angereichert mit Negativ-Ionen aus dem stürzenden Wasser und wirkt positiv auf Körper, Geist und Seele.
Aber schon ein Spaziergang durch feuchte Schluchten und Klammen reinigt die Atemwege und vermindert Stresssymptome. Und sogar das Plätschern und Rauschen eines kleinen Gebirgsbachs beruhigt und lässt uns auf „entschleunigendes Naturprogramm“ umschalten.
„Das Plätschern des Wassers in der Stille der Natur lässt mich zu mir finden. Und erweckt einen Teil von mir, der in der Stadt viel zu oft verborgen bleibt.“
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3 Tipps zum Fotografieren von Wasserfällen
1. Das optimale Licht
Bei großer Helligkeit besser am Morgen oder Abend fotografieren, wenn die Sonne tief steht. Zu viel Licht verhindert ausreichend lange Belichtungszeiten. Ist es eher dunkel (Wald, Schlucht), lieber die Mittagszeit bevorzugen. Vorsicht: Ein zu hoher ISO-Wert ergibt einen körnigen Effekt auf dem Bild!
2. Die Kameraeinstellungen
Den Schleier-Effekt erhält man durch Langzeitbelichtung (ca. vier Sekunden) – je länger, desto „weicher“ wird das Wasser. Zu lange kann aber bewirken, dass gar keine Struktur mehr zu sehen ist. Nie höher als zwei Blendenstufen über der korrekten Belichtung einstellen!
3. Das Stativ
Um einen weichen Effekt des Wassers zu erzielen, nie aus der Hand fotografieren! Ein Stativ ist für die Langzeitbelichtung unbedingt notwendig! Gummifüße am Stativ verhindern das Verrutschen auf feuchtem Untergrund.