Vom Traumberuf, Biobauer zu sein
Aus Leidenschaft für alte Schweinerassen: Josef Göltl tauschte den Beruf des Mechanikers gegen den des Biobauern.
Bäuer*innen, Kühe und ein nachhaltiges Gemeinschaftsprojekt: Mehr als 20 landwirtschaftliche Betriebe produzieren gemeinsam Käse, stärken die Region und begeistern verantwortungsbewusste Käsefeinschmecker*innen. Denn bei Kaslab‘n können die Kund*innen eine gute Wahl bei nachhaltigen Lebensmitteln treffen. So funktioniert regionaler Einkauf in Kärnten.
…treffen Konsument*innen eine Entscheidung. „Die richtige Entscheidung zu treffen, möchten wir so einfach wie möglich machen“, erklärt Michael Kerschbaumer die Idee hinter Kaslab'n.
Michael Kerschbaumer ist ein Kärntner Bauer mit Wanderlust. „Als Bauer hat man nicht so viele freie Tage, die wenigen bin ich gerne unterwegs.“ Zwischen Wiesen und Feldern, in luftigen Höhen – hier kommt Michael auf die besten Ideen.
Die Idee, wieder nach Hause zu kommen und sich mit anderen Bäuer*innen aus der Region Kärntner Nockberge zusammenzuschließen, kam ihm in den Schweizer Alpen. „Dort gibt es Betriebe, die zusammenarbeiten und ihre Ressourcen bündeln“, erzählt der junge Bauer. Das Modell gefiel ihm.
Zurück in Kärnten begann er, eine Mission umzusetzen. „Zu fünft saßen wir zusammen und haben den Grundstein für das gemeinsame Unternehmen gelegt.“ Auch wenn Michael Kerschbaumer die Idee hatte, ist der Betrieb nicht sein eigener. „Die Kaslab'n ist ein Gemeinschaftsprojekt.“ Heute sind es mehr als 20 landwirtschaftliche Betriebe und Menschen, die gemeinsam Käse produzieren.
Die vier Gründungsfamilien sind neben Michael Kerschbaumer Bäuerin Marlies Pötscher, Klaus und Angelika Kohlweiß sowie Franz Glabischnig. Alle wohnen in der Nachbarschaft, alle Herzen schlagen für die Region.
„Vom Frühling bis zum Herbst fressen sie saftiges Gras, trinken reines Quellwasser und lecken feines Salz. Unsere Kühe lieben grüne Almen. Während der Laktation bekommen sie noch etwas Getreideschrot, um optimal versorgt zu sein“, erklärt Michael Kerschbaumer.
Aus der Milch der Kaslab'n-Kühe wird dann Käse produziert. So wissen die Kund*innen, woher der Käse kommt, und auch die Bäuer*innen wissen, was mit der Milch passiert: „Transparenz ist keine Einbahnstraße.“ So wird die Arbeit aller Beteiligten mit dem größtmöglichen Respekt geschätzt. In der Kaslab'n wird Ziegen- und Kuhmilch in der gemeinsamen Produktion verarbeitet – zu Bergkäse, Emmentaler und Schnittkäse und Butter.
Auch die Region hat etwas davon: „Durch die Kühe auf der Alm haben wir eine vielfältige Flora und Fauna. Schmetterlinge und sogar Orchideen wachsen auf den Kärntner Nockbergen, weil wir sie bewirtschaften und hier nicht nur wilde Wälder wachsen“, schafft Michael Kerschbaumer den Zusammenhang und erklärt die Symbiose.
Konsument*innen entscheiden mit jedem Kauf, wie die Welt von morgen aussehen soll. Ein gutes Produkt, das für Arbeitskräfte in der Region sorgt und nachhaltig produziert wird, hat Einfluss auf die Gesellschaft und die Natur. Deshalb wurde der Betrieb auch mit dem Gütesiegel AMA GENUSS REGION zertifiziert. Damit wird die Herkunft und die Qualität der Produkte kontrolliert.
Außerdem bündeln die einzelnen Betriebe ihre Kräfte und Ressourcen. So konnte gemeinsam eine Schaukäserei eröffnet werden und ein Hofladen bietet Produkte aus der eigenen Produktion und von Bauernhöfen aus der Region an. In der Schaukäserei können dann große und kleine Neugierige hinter die Kulissen blicken.
Aus Leidenschaft für alte Schweinerassen: Josef Göltl tauschte den Beruf des Mechanikers gegen den des Biobauern.
Zwischen duftender Zitronenmelisse und frischem Majoran steht Magdalena Steinbauer. Sie ist Kräuterpädagogin und lädt in der Biokräuterei Mathiasnhof ein, Oberösterreich mit allen Sinnen zu erfahren.
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Seit Generationen bewirtschaften Bauern in einer Agrargemeinschaft die Eng Alm mit Schaukäserei und produzieren hier hoch oben zahlreiche prämierte Käsesorten, unter anderem den einzigartigen Enger Ahornkönig.