
Die schönsten Themenwege und Naturlehrpfade
In Österreich gibt es mehr als 300 Themenwanderwege. Wir haben eine Auswahl zusammengestellt, die für jede Menge Abwechslung und Aha-Erlebnisse sorgt.
Themenwanderwege in Österreich
Wer einen Themenwanderweg geht, kommt mit vielen Eindrücken und Wissen nach Hause. Auf den Spuren der ersten Entdecker, Abenteurer und Pioniere.

Tauerngold-Erlebnisweg
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Dauer:2 Stunden
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Länge:2,74 km
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Höhenmeter:597 m
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Höhenlage:2.168 – 2.566 m
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Ausgangspunkt:Schutzhaus Neubau
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Schwierigkeit:schwer
Wandern ist Abenteuer
In die Hohen Tauern im SalzburgerLand lockte damals das Gold. Mehr als 1.000 Jahre lang brachten Knappen am Fuße des Hohen Sonnblicks das edle Metall systematisch zutage. Zur Blütezeit des Bergbaus im 15. und 16. Jahrhundert wurden zehn Prozent des weltweiten Goldvorkommens im „goldenen Tal der Alpen“ abgebaut. Heute erfährt man entlang des Tauerngold-Erlebnisweges im Raurisertal mehr von den wilden Goldrausch-Zeiten.
Im Talschluss Kolm-Saigurn begibt man sich auf die Spuren des Goldbergbaus. Faszinierende Zeugnisse wie zum Beispiel längst verlassene Knappenhäuser, Stollen und Halden sind hier zu finden. Sieben Stationen vermitteln Wissenswertes über die Bergbautechnik, die Entstehung der Gold- und Silbererze und die Gesteine des Sonnblickgebietes.
Tipps und Tricks für das richtige Goldwaschen
Im Raurisertal kann man heute noch Gold waschen. Die Ausrüstung ist recht einfach, aber für ein längeres Stehen im kalten Gebirgsbach unbedingt zu empfehlen: ein Paar Gummistiefel. Und dann kann’s schon losgehen!
Wo ist der ideale Ort für die Goldsuche?
Um die richtigen Plätze für das Goldwaschen zu finden, haben die kundigen Goldwäscher einen geschulten Blick. Der Bach bringt aus dem Hochgebirge die verschiedenen Gesteine und die darin enthaltenen Erze mit. Bis er den Talboden erreicht, werden die Gesteinsbrocken immer kleiner und auch die Goldkörner lösen sich. Durch die unterschiedlichen Mündungsgeschwindigkeiten des Baches werden die Mineralkörner je nach Gewicht an verschiedenen Stellen angeschwemmt. Mineralgestein von hoher Dichte wie Gold, Silber und andere Erze lagern sich gerne an Plätzen mit geringer Mündungsgeschwindigkeit ab, wie etwa in Vertiefungen, an Flussbiegungen und Inseln. In der Fachsprache nennt man diese Ablagerungen „Seifen”.
Welche Technik führt zum Erfolg?
Mit einer Pfanne und der richtigen Technik führt die Goldsuche auch zum erhofften Erfolg. Durch kreisende Bewegungen wird das leichtere Sand- und Kiesgemisch über den Seitenrand der Waschpfanne hinausgespült. Das schwerere Gold bleibt am Boden der Waschschüssel liegen. Die Freude über die gefundenen Nuggets ist bei jedem Goldwäscher-Neuling riesengroß!
Themenweg Umgang-Bregenzerwald
Die vielen Holzbauten prägen seit Jahrhunderten das Landschaftsbild in Vorarlberg. Hier bedient man sich auch heute noch der wichtigsten, nachwachsenden Ressource in der Region: dem Holz. Die moderne Architektur ist schlicht, natürlich und nachhaltig, traditionell und gleichzeitig weltoffen – genauso wie die Leute, die hier leben.
Die architektonische Pionierarbeit der Vorarlberger wird an den verschiedenen Stationen des Umgang-Bregenzerwald-Themenweges beschrieben. Die leicht zu begehenden Wege haben eine Dauer von je 1,5 bis vier Stunden und führen durch zwölf Dörfer. Unterwegs trifft man auf bauchhohe Säulen, die Zeichnungen von Gebäuden oder Gegenständen mit kurzen Fragen beinhalten. Die Antworten stehen in den Foldern des jeweiligen Umgang-Weges.
Wandern inmitten der Natur
Naturlehrpfade in Österreich
Die Natur verstehen lernen
Wer auf Lehrpfaden wandert, entdeckt so viel mehr als nur die eindrucksvolle Naturlandschaft. Neugierig sein, mit offenen Augen die Natur kennenlernen – und Antworten auf viele Fragen bekommen. Eine davon fasziniert besonders:
Wie schaffen es Tiere, sich an die extremen Lebensräume anzupassen?
Die Antworten darauf liefern zwei tierische Überlebenskünstler, die Meister der Anpassung sind: Während sich ein Vogel die wärmste und trockenste Seite Österreichs als Lebensraum ausgesucht hat, lebt ein Nager oberhalb der Baumgrenze in der kalten und rauen Bergwelt der Alpen.
Der Flussregenpfeifer fliegt jedes Jahr im Frühling in die pannonische Tiefebene des Neusiedler Sees, um – nach einer längeren Winterpause in Afrika – hier zu nisten. Die Bedingungen sind ideal für ihn. In der vegetationslosen Uferzone legt er inmitten vieler Kieselsteine seine Eier zum Brüten ab. Da ihre Oberfläche gesprenkelt ist, sind die Eier bestens vor neugierigen Nesträubern geschützt.
Der zweite Überlebenskünstler bewohnt auf einer Höhe von 1.500 und 2.500 Metern ganzjährig die Alpen (z. B. den Nationalpark Hohe Tauern) und hat sich auf sehr einfallsreiche Weise der extremen Kälte angepasst. Das Murmeltier hält einen sechsmonatigen Winterschlaf mit nur wenigen kurzen Unterbrechungen. In dieser Zeit sinkt seine Körpertemperatur bis unter fünf Grad.