Almabtriebe in Österreich
In Österreichs Bergregionen beeindrucken im Herbst farbenfrohe Almabtriebe und laden zum festlichen Almsommer-Ausklang.
Almwirtschaft hat in Österreich eine jahrhundertalte Tradition. Es profitieren im Kreislauf die Biodiversität in der Natur, die Tiere und die Menschen. Damit gelten Almen als energiegeladene Lebensräume und wertvoll für Seele und Sinne.
Spricht man mit Menschen, die eine gewisse Zeit auf der Alm verbracht haben, so wird schnell klar: Es ist dieses ganz spezielle Hochgefühl, ausgelöst durch das Pure, das Ursprüngliche, das Reduzierte, das dieses alpine Leben prägt. Was uns die Alm fürs Leben lehrt und welche ganz persönliche Wirkung sie auf uns haben kann, berichten uns eine Sennerin, Alm-Hoteliers und eine Wanderin.
„Jedes Mal, wenn ich in den Bergen war, habe ich den Wunsch verspürt, einfach oben zu bleiben und nicht wieder ins Tal zu gehen. Das war der Grund, weshalb ich tatsächlich eines Tages meinen Job gekündigt habe, um über den Sommer auf der Alm zu arbeiten. Was das Schönste daran war? Es waren die kleinen Momente und das große Ganze. Hier oben brauche ich nichts und habe alles. Auf der Alm sind wir den Tieren, der Natur, dem Wetter und den Bergen mit allen Sinnen so nah. Ich liebe es, mit einem Kaffee in der Hand am Morgen auf der Holzbank in der Sonne zu sitzen, die Tiere beim Grasen zu beobachten und die Kuhglocken zu hören. Die Alm lehrt uns gut, dass wir zum Glücklichsein viel weniger Materielles brauchen, als wir uns manchmal denken.“
Daniela Nuber hat ihre Erfahrungen in ihrem Buch „Mein Almsommer“ und auf ihrem Blog dokumentiert.
„Die Weitläufigkeit, die gute Luft, die Natur mit all ihren unglaublichen Facetten: Wir wollen unseren Gästen zeigen, wie schön es auf der Alm ist und wie heilsam, entspannend und beruhigend eine Auszeit in der Natur sein kann. Ob eine Wanderung entlang des Moorlehrpfads oder ein Sonnenaufgang auf dem Hochlantsch, die Begegnungen machen das Erlebnis so besonders. Stößt man auf ein wildlebendes Tier, wird einem erst klar, wie nah man der Natur ist. Wir haben das große Glück, hier an einem Ort zu leben, der von grünen Wiesen, wilden Kräutern und unberührten Wäldern umgeben ist. Zu oft vergessen wir Menschen, dass das Gute so nahe liegt und der Blick in die schier unendliche Bergwelt Herausforderungen immer weiter in die Ferne rücken lässt.“
Familie Pierer betreibt das Almwellness Hotel Pierer auf der Teichalm in der Steiermark.
„Die Berge sind mein Rückzugsort. Sie rücken alle Alltagsprobleme einfach ein bisschen in die richtige Perspektive. Wenn ich von Hütte zu Hütte wandere, kann ich den Moment genießen – ohne Handy, ohne Stress. Es gibt auf fast jeder Alm draußen vor der Tür ein Holzbankerl – und genau das ist mein absoluter Lieblingsplatz. Von hier aus bekommt man einfach alles mit: den Blick auf die Almwiese und die Tiere, das Plätschern der Quelle, den Duft aus der Küche, die Menschen, die kommen und gehen. Die österreichischen Alpen sind nicht nur eine beeindruckende Naturlandschaft, sie sind eine wahre Kulturlandschaft, auf die wir achtgeben müssen. Das ist der Grund, weshalb ich selbst gerne einen kleinen Teil dazu beitrage und regelmäßig bei der Almpflege mithelfe.“
Pia Matkovits ist Studentin in Salzburg und Wien. In ihrer Freizeit zählt Wandern zu ihrer größten Leidenschaft.
„Der Begriff Almbaden gefällt mir sehr gut“, sagt Univ.-Doz. Dr. Arnulf Hartl, Leiter des Instituts für Ökomedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Er erforscht mit seinem Team intensiv die gesundheitlichen Vorteile, die ein Almaufenthalt mit sich bringt. „Wir haben auf der Alm eine unglaublich hohe Biodiversität und ein vielfältiges Almmikrobiom. Wir wissen, dass Bauernkinder weniger anfällig für Asthma und Allergien sind“, sagt Dr. Hartl.
Doch wie kommt es dazu, dass Kinder, die auf Bauernhöfen und Almen aufwachsen, eine bessere Immunabwehr aufbauen? Die Antwort ist einfach, erklärt Dr. Hartl: „Unser Immunsystem braucht die Auseinandersetzung mit einer Vielfalt an Bakterien – besonders im Kindesalter, um sich zu entwickeln und richtig gegen schädliche Eindringlinge zu arbeiten. Passiert dies nicht, richtet es sich gegen falsche Feinde, was Allergien und Autoimmunerkrankungen zur Folge haben kann.“
Autorinnen: Corinna Meyer, Laura Elsayed, Monika Plank
mit Unterstützung von Kurt Stelzer
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