Ein Spaziergang durch Wiens Schubertviertel
Jeder Wien-Besuch führt irgendwo durch eine Schubertgasse oder einen Schubertpark. Während Mozart und Beethoven „Adoptivsöhne“ Wiens waren, wurde Franz Schubert hier geboren – und ist hier auch gestorben. Abseits der Touristenpfade führt ein Spaziergang durch das Schubertviertel, welches den Namen des Komponisten trägt.
Station 1: Schuberts Geburtshaus
Von der zentral gelegenen Straßenbahnhaltestelle Schottentor fahren wir mit Linie 37 oder 38 bis nach Canisiusgasse, wo wir den Tag im Geburtshaus Schuberts beginnen, das sich in der Nußdorfer Straße 54 im 9. Bezirk (Alsergrund) befindet. Der Eingang führt in einen schönen Innenhof, der von Holzbalkonen umgeben ist, und an das Wien des 18. Jahrhunderts erinnert.
Schubert wurde am 31. Januar 1797 in der kleinen Küche dieses Hauses geboren. Heute ist es ein Museum, das dem Komponisten gewidmet ist, und sein Klavier, seine Brille und viele andere historische Erinnerungsstücke umfasst.
„Wir bezeichnen Wien als Stadt der Musik, aber tatsächlich war keiner seiner großen Komponisten Wiener. Weder Haydn, Beethoven noch Brahms. Unter den großen kanonischen Komponisten war Schubert der einzige gebürtige Wiener. Er besaß etwas, das ich als lokale Sensibilität bezeichnen würde.“
Station 5: Schubertkirche
Nach dem Mittagessen bringt uns ein 5-minütiger Spaziergang zur Lichtentaler Kirche mit ihrer barocken Doppelturmfassade in der Marktgasse 40, auch als Schubertkirche bekannt. Es handelt sich um die Kindheitskirche des Komponisten, wo er auch getauft wurde und später im Chor sang, Orgel spielte (immer noch zu sehen) und mehrere Werke für die Kirche komponierte.
Die Kirche bietet das ganze Jahr über Konzerte und auch ein Schubert Festival an. Weitere Informationen gibt es auf ihren Social Media Kanälen.
Stop 6: Währinger Schubertpark
Für die letzte Station verlassen wir das Schubertviertel und gehen 15 Minuten zu Fuß in den 18. Bezirk Währing, wo Schubert ursprünglich begraben wurde. Normalsterbliche bekommen eine Beerdigung und ein Grab. Franz Schubert hatte drei Bestattungen und zwei Grabmäler.
Er starb am 19. November 1828 und wurde auf demselben Friedhof begraben, wo Beethoven ein Jahr zuvor nur zwei Grabstellen weiter beigesetzt worden war. Der Friedhof wurde 1873 geschlossen und sollte schließlich zum Schubertpark werden. 1888 wurde Schubert auf den Wiener Zentralfriedhof verlegt, wo er weiterhin neben Beethoven, seiner größten musikalischen Inspiration, liegt.