Baden im Fluss: Schwimmen gegen den erfrischenden Strom
Durch Österreichs Landschaft fließen zahlreiche Bäche und Flüsse. Sie zählen zu den saubersten Europas, und in vielen lässt es sich angenehm baden.
Das Sonnenlicht schimmert durch die Baumkrone der großen Birke am Strand des Kritzendorfer Strombads. Eine leichte Brise ist zu spüren, die Donau fließt gemächlich und träge vorbei, und die Zeit scheint auf erholsame Weise still zu stehen. Ein Nachmittag im Kritzendorfer Freiluftbad, einem Ort mit Vergangenheit – ruhig und entspannend wie vor 100 Jahren, als die Kapelle im Strandpavillon spielte und das Strombad zum sommerlichen Treffpunkt der Wiener aufstieg. Heute ist es beinahe „retroschick“, sich in nostalgischer Erinnerung am einfachen Vergnügen des Naturbadens zu erfreuen.
Aber auch einige andere Flüsse verwandeln sich im Sommer zum Schwimmbad mit unbegrenztem Naturhorizont. Flussbaden in Österreich hat Tradition. Man muss nur wissen, wo …
Warum fließen Flüsse in Schleifen?
Natürliche Bäche und Flüsse fließen so gut wie nie kerzengerade, sondern in Schleifen. Die Flussschlingen, die sie durch Wälder, Felder oder Städte ziehen, heißen „Mäander“ und prägen oft ganze Landschaften. Warum ist das so?
Fließendes Wasser sucht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Durch unterschiedlich starke Strömungen werden Kies- oder Sandbänke abgelagert, die ein Hindernis bilden und das Wasser ausweichen lassen. Oder das Wasser trifft abwechselnd auf weichen und harten Untergrund. Es kommt zu einem regelrechten Hindernislauf, bei dem der Fluss wie ein Pendel schwingt, in Kurven fließt und die kuriosesten Windungen bildet: wie die Schlögener Donauschlinge, das Naturwunder Oberösterreichs.
Flussbäder in Österreich: 4 Top Regionen
6 Tipps für sicheres Schwimmen im Fluss
- Strömungen beachten!
In Flüssen gelten andere Verhältnisse als in See und Schwimmbad: Verbauungen im Wasser, hohe Fließgeschwindigkeit oder Schiffsverkehr können Strömungen bilden. Solche Gefahrenquellen meiden! - Badeverbot einhalten!
Wo Schilder das Baden verbieten, gibt es einen Grund dafür: Strömungen, Schifffahrt, sumpfige Uferzonen oder Wasserschutzgebiete. Ein Badeverbot also immer beachten! - Kräfte einteilen!
Am besten in Ufernähe schwimmen. So kann man eigene Kräfte und Rückweg besser einschätzen – manchmal ist dieser länger als gedacht. - Vorsicht beim Springen!
Wer das Gewässer nicht kennt, verzichtet auf jeden Fall auf Kopfsprünge im Ufer- und Flachwasserbereich. - Cool down!
Überhitzt von der Sonne, sollte man den Körper nur langsam an das kalte Wasser gewöhnen. Einfach vor dem Baden langsam abkühlen oder abduschen. - Öffentlich zugängliche Badeplätze
Wer sich für einen frei zugänglichen oder „wilden“ Badeplatz entscheidet, schwimmt dort auf eigene Gefahr.
Zurück zur Natur! Österreichs Maßnahmen zur Renaturierung
Wenn der Mensch gedankenlos in die Natur eingreift, ist das meist nicht zum Besten für die Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Trockenlegung von Mooren, Rodung von Wäldern und steinige Begradigung von Flüssen haben verheerende Folgen für das Ökosystem. Ein verantwortungsvolles Umdenken ist in Österreich deshalb längst im Gange: In zahlreichen Renaturierungs-Projekten werden ehemalige Naturoasen wieder zu dem umgebaut, was sie einmal waren: lebendige naturnahe Lebensräume.