Gute Nacht! – Wie geht gesunder Schlaf?
Nichts erholt uns so sehr wie guter Schlaf. Doch woher nehmen, wenn er sich nicht einstellen will? Ein Schlaftherapeut gibt Tipps zur Schlafhygiene. Über Träumen zwischen Bäumen und Schlafen im Vogelhaus – die originellsten Schlafplätze. Und was macht eigentlich ein Schlafsommelier?
Gut Schlafen – das Natürlichste der Welt oder hohe Kunst?
Schlafen ist ein menschliches Bedürfnis, das ganz automatisch funktioniert – möchte man meinen. Die Fachmediziner*innen unterscheiden nicht weniger als 100 verschiedene Schlafstörungen – organische wie nicht-organische. Was hat uns Menschen so aus der Bahn geworfen, dass viele von uns medizinische Hilfe beim Schlafen brauchen?
Dabei könnte Schlafen die natürlichste Sache der Welt sein, wenn man einige grundlegende „Schlafregeln“ befolgt, wie Dr. Michael Saletu, Schlafmediziner aus Wien/Graz, erklärt: „Wer nicht über den Schlaf nachdenkt, im Einklang mit der inneren Uhr lebt, zu Bett geht, wenn es dunkel ist, aufsteht, wenn die Sonne aufgeht und wer sich ausreichend bewegt, dem macht der Schlaf keine Probleme.“
Den größten Widersacher gegen den Schlaf sieht der Facharzt für Neurologie in der Rastlosigkeit unserer Non-Stopp-24-Stunden-Gesellschaft: wenig darauf ausgerichtet zu entschleunigen, um vom Alltagsstress runterzukommen, zu viel künstliches Licht, zu wenig Sonne, ständige Erreichbarkeit – Attribute, die Otto und Susi Normalschläfer*in nur allzu vertraut sind – und die längerfristig zu Schlaflosigkeit oder zur Destabilisierung der inneren Uhr führen können.
Der Wald ist eine Kraftquelle. Guten Schlaf fördert ein Abendspaziergang in der Natur oder eine virtuelle Runde mit dem Ruhebild „Wald“.
Schlafen in Alarmbereitschaft
Vielleicht hat es ja so etwas wie einen ungestörten Schlaf nie gegeben? Schon in der Urgeschichte haben die Menschen tatsächlich in Alarmbereitschaft geschlafen, erklärt Saletu, schließlich lauerte ständig eine Gefahr. Können wir Menschen diese Urzeitprägung der ständigen Bereitschaft überhaupt abschütteln? Gar nicht so einfach, vor allem Frauen seien geprägt von dieser Art von Alarm-Schlaf. Was sind also die wichtigsten Maßnahmen für die Schlafhygiene? Gibt es so etwas wie das optimale Schlafszenario? Saletu betont immer wieder, wie wichtig es ist, entspannt und entschleunigt ins Bett zu gehen – und schläfrig.
Diese Pufferzone zum Alltag sei ausschlaggebend, um im wahrsten Sinn des Wortes zur Ruhe zu finden. „Ein guter Schlaf braucht auch die Kontrolle über Negativgedanken: Wer über den Schlaf nachdenkt, wird ein Problem mit dem Schlafen haben.“ Als ob das so einfach wäre. Doch in der Erklärung des Schlafmediziners klingt die These einleuchtend.
Die natürlichsten Maßnahmen für einen guten Schlaf: Schläfrig, entschleunigt und entspannt ins Bett gehen.
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Man kann sich auch zu viele Gedanken über den Schlaf machen. Warum können Jugendliche so gut schlafen? – Weil sie einfach nicht darüber nachdenken.
Was macht eigentlich ein Schlafsommelier?
Wer an Osttirol denkt, sieht die Berge vor sich – stattliche Dreitausender, die sich aneinander reihen. Seit einiger Zeit macht Osttirol aber auch aus einem anderen Grund von sich reden: In den Chalets aus Holz und Suiten des Gradonna Mountain Resort überlässt man die Gäste nicht einfach ihrer Nachtruhe. Hier hat der Schlaf eine besondere Bedeutung, und deshalb gibt es zertifizierte Schlaf-gut-Sommeliers.
Wer möchte, kann in Begleitung und mit einer Gesprächsanalyse seine nächtliche Erholung genau planen. Von der Auswahl an Decken, Kissen und Matratzen mit unterschiedlichen Füllungen bis zu Düften, die den Schlaf anregen sollen, wird nichts dem Zufall überlassen. Tipps wie die gute alte Honigmilch, die „richtige“ Literatur vor dem Schlafgehen, Musikberatung und Entspannungsübungen runden das Angebot für einen guten Schlaf ab. Alternative: Einfach so lange die Bewegung an der frischen Luft und in der Natur genießen, bis man abends müde und zufrieden ins Bett fällt.
Schlafhygiene-Checkliste: 6 Tipps zum Einschlafen
Bewegung in der Früh, am besten im Sonnenlicht, und am Abend das Blaulicht von Computer und Handy meiden – das synchronisiert die innere Uhr optimal.