Schämen müssen sich die Ganahls nicht für ihre Verbundenheit zur Käse-Geschichte des Montafon, denn heute ist der Sura Kees ganz sicher kein Arme-Leute-Essen mehr.
Insbesondere die Spitzenköch*innen der Region schätzen das Handwerk und bauen den Käse in ihre Gerichte ein. So wird aus dem jungen, milden Sura Kees mit Quinoa und Zucchini schnell ein leichtes Sommergericht. Wobei die Kombination mit Speck auch sehr beliebt ist. Nur weniger leicht.
Und obwohl der Sura Kees ein Magerkäse ist, besitzt er einen würzigen Geschmack. Mit zunehmender Reife wird der zuerst mild-aromatische Käse leicht pikant bis säuerlich mit einem dezent salzigen Unterton.
„Das mögen dann nicht mehr viele. Der Käse sollte also schnell gegessen werden“, so Oswald Ganahl. Seit Neuestem widmet sich sein Sohn Thomas übrigens dem Camembert. Der gelernte Landwirt und Zimmermann hat damit seine neue Bestimmung gefunden. Auch sein Vater machte die Ausbildung zum Zimmermann, aber „beides geht nicht“.