
Weihnachtszeit in Österreich
Traditionen erleben: von Adventskranz bis Christkindlmärkte
Die Tage werden kürzer, der goldene Herbst weicht den ersten Wintertagen und die ersten Rezepte für Weihnachtskekse wie Linzeraugen und Lebkuchen werden ausgetauscht. Viele Menschen in Österreich lieben die Adventszeit ganz besonders und zelebrieren die vier Wochen vor dem Weihnachtsfest auf unterschiedliche Weise.
Advent in Österreich heißt, wenn am Abend Kerzen leuchten und der Duft nach Vanillekipferl die Küche erfüllt. Wenn am Weihnachtsmarkt heißer Punsch die Hände wärmt und gebrannte Mandeln aus der Tüte genascht werden. Wenn Kinder sich 24-mal auf das Öffnen eines Fensters am Adventskalender freuen. Wenn Besinnlichkeit und Stille Platz im Alltag haben dürfen. Wenn Weihnachtsbräuche die Familie zusammenbringen. Advent ist die Freude über verschneite Dächer und das gemeinsame Warten, bis die vierte Kerze am Adventskranz angezündet wird, dann weiß jedes Kind: Weihnachten ist nah.
Österreich und seine Menschen lieben Traditionen, Rituale und Bräuche; sie wurden im Laufe von Jahrhunderten bewahrt und weiterverbreitet. Eines der Geheimnisse, warum sich österreichisches Brauchtum beständig in den Köpfen und Herzen hält, ist wohl dessen Echtheit: nicht kitschig, sondern authentisch; keine künstliche Inszenierung, sondern ein bodenständiges und echtes Feiern steht im Vordergrund. So ist es das ganze Jahr über, und – oder gerade – auch zur Weihnachtszeit.
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Das berühmteste Weihnachtslied
Am Weihnachtsabend 1818 in Oberndorf bei Salzburg verbinden Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber erstmals Text und Melodie zu einem Lied: Stille Nacht! Heilige Nacht! Es gab viele Stationen, bevor die Botschaft von Frieden, Hoffnung und Zusammengehörigkeit bis in alle Winkel der Welt getragen wurde:
Joseph Mohr, der den Text bereits 1816 in Mariapfarr verfasste, brachte das Gedicht nach Oberndorf. Dort begegnete er dem Lehrer und Organisten Franz Xaver Gruber aus dem nahen Arnsdorf. Kurz vor Weihnachten komponierte Gruber die Melodie. Am 24. Dezember 1818 sangen beide erstmals das Lied.
Von Oberndorf aus begann die Reise des Liedes: Der Tiroler Orgelbauer Karl Mauracher brachte die Melodie in seine Heimat und machte sie in Fügen im Zillertal bekannt. Dort sangen die Familien Rainer und Strasser das Lied weiter und verbreiteten es bis über die Grenzen hinaus.
Später fand Gruber in Hallein seine musikalische Heimat. Hier wirkte er als Organist und Komponist und stellte 1854 in einer „Authentischen Veranlassung“ klar, dass „Stille Nacht“ von ihm und Mohr stammte.
Joseph Mohr wurde 1792 in Salzburg geboren, wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. In Hochburg-Ach erinnert das Geburtshaus Grubers an die Melodie, die zum Klang der Weihnacht wurde.
Wer heute die Stille-Nacht-Kapelle und das Museum in Oberndorf besucht, spürt die Stimmung, die mit diesem Ort verbunden ist. In Mariapfarr erinnert ein Museum an Mohrs Inspiration, während in Arnsdorf Grubers altes Schulhaus erhalten blieb.