Auf den Spuren von Sisi: Kaiserin Elisabeth
Auch 125 Jahre nach ihrem Tod überstrahlt Kaiserin Elisabeth alles: eine Spurensuche auf Sisis Pfaden.
Dass die Österreicher*innen einen Hang zur Nostalgie haben, liegt wohl daran, dass man hier auf Schritt und Tritt ihrer imperialen Vergangenheit begegnet.
Zwar ist Österreich seit 1918 eine Republik, dennoch finden sich immer noch unzählige Relikte der Monarchie im täglichen Leben wieder – was sich unter anderem auch in der Liebe für Titel widerspiegelt: So heißt ein hoher Ministerialbeamter hierzulande Hofrat. Wer sich den Titel nicht selbst erarbeitet, kann ihn auch vom Bundespräsidenten verliehen bekommen. Dieser residiert übrigens dort, von wo auch schon Kaiser ihr Weltreich dirigierten: im Leopoldinischen Trakt der Hofburg. Doch fernab der hohen Politik ist die Kultur der ehemaligen Monarchie auch heute noch allgegenwärtig. Etwa in der Musik. So kann man den Radetzky-Marsch getrost als heimliche Nationalhymne der Österreicher*innen bezeichnen. Die Komposition, die den gleichnamigen General ehrt, wird jedes Jahr beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zur viel beklatschten Zugabe. Ein anderes Stück von Johann Strauss, der Kaiserwalzer, steht dort ebenfalls regelmäßig auf dem Programm. Gespielt werden diese Stücke aber auch jedes Jahr am 18. August, wenn ganz Bad Ischl in historischen Kostümen ausgelassen den Geburtstag von Franz Joseph I. feiert.
Es war eine Krise, die die Habsburger an die Macht brachte. Als das Römische Reich in eine führerlose Krise schlitterte, wurde Rudolf I. von Habsburg im Jahr 1273 zum römisch-deutschen König gewählt. Kaum jemand sah ihm eine große Zukunft voraus, doch mit dem Sieg in der Schlacht von Dürnkrut 1278 festigte Rudolf seine Macht und legte den Grundstein für ein Reich, das 645 Jahre lang währen sollte.
„Andere mögen Kriege führen, du glückliches Österreich heirate.“ Dieser berühmte Spruch charakterisiert den Aufstieg der Habsburger durch Heiratspolitik. Als Kaiser Maximilian I. seine Kinder nach Aragon und Kastilien verheiratete, ebnete das den Weg der Habsburger auf den spanischen Thron. Doch neben strategischen Heiraten waren es auch unzählige Kriege, die die Herrschaft der Habsburger prägten. Auch Maria Theresia (1717–1780) musste Kriege führen, etwa gegen Preußen, festigte aber die Stellung der Habsburger innerhalb Europas und sicherte den Fortbestand der Dynastie, indem sie nicht weniger als 16 Kinder gebar.
1804 begründete Kaiser Franz I. das Kaisertum Österreich, das 1867 von Kaiser Franz Joseph I. auf die österreichisch-ungarische Monarchie übertragen wurde. Doch auch Franz Joseph musste zahlreiche Kriege führen: Der letzte, der Erste Weltkrieg, führte schließlich 1918 zum Ende der Donaumonarchie.
Von Österreichs langer imperialer Geschichte erzählen zahlreiche Bauten. Wir begeben uns auf Spurensuche: An diesen Orten lassen sich die glanzvollen Zeiten der Donaumonarchie in Österreich bis heute erleben und spüren.
Wer in Bad Ischl die Promenade entlang der Traun flaniert, kann sich schon wie ein Kaiser fühlen. Vorbei am Hotel Austria, wo einst die Kaiserfamilie wohnte und sich Franz Joseph mit seiner Sisi verlobte. Ein Zwischenstopp in der Café-Konditorei Zauner: Bei einer Tasse Kaffee und einer Portion des berühmten Zaunerstollens lässt sich das Gefühl des „Sehens und Gesehenwerdens“ der feinen Wiener Gesellschaft von damals nachempfinden.
Sommerfrische. Das hieß damals, dorthin zu reisen, wo auch der Kaiser seine Sommer genoss. Die Orte, die er aufsuchte, wurden bald zu beliebten Reisezielen. Etwa Baden, wo sich Kaiser Franz I. zwischen 1796 und 1834 an der heilenden Wirkung der Schwefelquellen erfreute. Oder der Salzburger Ort Bad Gastein, in dem sich Franz Joseph immer wieder mit dem preußischen König Wilhelm I. traf und die Badekuren mit alpinem Heilwasser genoss. Die Mutter aller Sommerfrische-Orte ist Bad Ischl: Nicht weniger als 83 Sommer (!) verbrachte Franz Joseph hier, ging dort auf die Jagd, genoss die Solewasserkuren und widmete sich der kaiserlichen Arbeit.
Der Wiener Charme geht oft fließend in den Wiener Schmäh über. Und der ist im heutigen Wienerischen oft ironisch, manchmal derb und auch mal philosophisch. Wer sich wie ein Wiener unterhalten will, dem möge nachfolgendes Vokabular gute Dienste leisten.
Bekanntlich ist man, was man isst. So gesehen, dürfen sich alle in Österreich wie ein Kaiser fühlen, denn viele Gerichte, die heute zu den Klassikern der österreichischen Kulinarik gehören, wurden auch auf der kaiserlichen Tafel von Kaiser Franz Josephs I. serviert.
Auch 125 Jahre nach ihrem Tod überstrahlt Kaiserin Elisabeth alles: eine Spurensuche auf Sisis Pfaden.
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