Deshalb zieht es uns in die Berge
Die Berge faszinieren uns – auch wegen ihrer Unberechenbarkeit. Kommt mit auf eine Wanderung, die uns von Innsbruck durch einen Teil des Karwendelgebirges führt.
Wer wagt, gewinnt! Mit dem Bergsteigen ist es wie im echten Leben – der Erfolg wartet abseits der Komfortzone. Doch wie fühlt es sich an, zum ersten Mal einen Hochgebirgsgipfel in Österreich zu stürmen? Henning Früh, Student aus Deutschland, hat es mit der Osttiroler Bergführerin Magdalena Habernig ausprobiert.
Ein kurzer Blick nach oben, ein vorsichtiger nach unten, das Absicherungsseil gespannt, schon geht es weiter. Schritt für Schritt die Felswand hinauf, während links und rechts ein paar kleine Steine wegbröckeln und in die Tiefe rauschen. Die Anspannung steht Henning ins Gesicht geschrieben, doch sie mischt sich mit einer großen Portion Vorfreude. Und Respekt vor dem Weg, der vor ihm liegt. „Hier an der Abbruchkante schlottern mir schon ein wenig die Knie. Ich weiß: Hier könnte es gefährlich werden, hier könnte ich tief fallen. Mein Herz schlägt schneller, aber gleichzeitig fühle ich mich unglaublich lebendig“, sagt er, bevor er konzentriert den nächsten Schritt setzt.
Henning, 24, Psychologie-Student aus dem deutschen Flachland, war schon immer fasziniert vom Hochgebirge. Das Klettern ist für ihn dennoch Neuland. Deshalb hat er sich für seine zweitägige Tour in den Lienzer Dolomiten Verstärkung in Form der Osttiroler Bergführerin Magdalena geholt. Die Dolomiten, seit 2009 offiziell UNESCO-Welterbe, sind bekannt für ihre postkartenreife, zerklüftete Gipfellandschaft, für ihre unberührten Gletscherseen und -wasserfälle. Und Henning will all das hautnah erleben. Am ersten Tag geht es entlang des anspruchsvollen Rudl-Eller Wegs von der Dolomiten- zur Karlsbader Hütte, am zweiten auf die Schöttnerspitze in 2.633 Meter Höhe.
Magdalena erfüllt seit mehr als einem Jahrzehnt Gästen ihre „Lebensträume“, wie sie sagt. Und freut sich jedes Mal aufs Neue, wenn einer ihrer Schützlinge seinen ersten Aufstieg bewältigt hat: „Ich glaube, es gibt nicht viele Berufe, in denen man so eine Freude und Dankbarkeit von den Gästen zurückbekommt.“ Freilich, die Profi-Kletterin ist sich der Gefahr bewusst: „Bergführen ist ein Beruf mit sehr viel Verantwortung. Die Leute vertrauen mir ihr Leben an.“ Sicherheit hat deshalb bei ihr stets oberste Priorität.
„Was man am Berg fürs Leben lernt? Ziele setzen, Risiko einschätzen und durchbeißen. Wer immer nur in der Komfortzone bleibt, entwickelt sich nicht weiter.“
„Auf den Gipfel kann es jeder schaffen. Die Natur macht keinen Unterschied, ob du Mann oder Frau bist, beruflich erfolgreich oder nicht.“
„Berge bedeuten für mich Freiheit, ausbrechen aus dem täglichen Leben und das Abenteuer vor der Haustüre erleben“, sagt Magdalena Habernig. Die Osttirolerin zog es schon zu Schulzeiten auf die Gipfel. Als Erwachsene machte sie ihre Leidenschaft zum Beruf. Seit 2011 ist Magdalena staatlich geprüfte Berg- und Skiführerin, erklimmt mit ihren Gästen im Sommer die Tiroler Gipfel und leitet im Winter Skitouren. Dazu ist sie ausgebildete Park Rangerin im Nationalpark Hohe Tauern und setzt sich aktiv für den Klimaschutz ein.
Henning und Magdalena waren zwei Tage lang in den Lienzer Dolomiten in Osttirol unterwegs, einer 40 Kilometer langen Bergkette südlich von Lienz. Der höchste Gipfel ist die Große Sandspitze (2.770 Meter).
Für die Übernachtung kehrte das Duo in der Karlsbader Hütte ein. Die rustikale, bei Bergsteigerinnen und Bergsteigern äußerst beliebte Unterkunft ist auf 2.260 Meter direkt am Laserzsee gelegen und punktet mit einem imposanten Blick auf die Lienzer Dolomiten.
Die Berge faszinieren uns – auch wegen ihrer Unberechenbarkeit. Kommt mit auf eine Wanderung, die uns von Innsbruck durch einen Teil des Karwendelgebirges führt.
Wie fühlt es sich an, frühmorgens auf einem Berg zu stehen? Eine Journalistin berichtet über ihre Wanderung, um den Sonnenaufgang auf dem Berg zu erleben.
Habt ihr euch schon mal gefragt, wie eine Hütte auf den Berg kommt? Ist es so wie bei den alten Pyramiden? Müssen hunderte Menschen Holz, Stein und Matratzen den Berg hinauftragen? Kleiner Spoiler vorab: Nein. Also zumindest nicht mehr heute. Aber den Baggerfahrer beneiden wir trotzdem nicht.
Wer die Mühen des Aufstiegs auf den Großvenediger auf sich nimmt, wird mit überwältigenden Eindrücken eines der größten und faszinierendsten Gletschergebiete Österreichs belohnt.