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    • Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    Die schönsten Plätze zum Sterneschauen (ohne Lichtverschmutzung!)

    Sternenparks, Sternen-Picknick, Sterngärten, Sternenhütten. „Organisierter“ Sternenzauber zeigt sich neuerdings von seiner leuchtenden Seite – nicht nur für Romantiker*innen. Eigene Nacht-Landschaftsschutzgebiete reduzieren die Lichtverschmutzung, davon profitieren Mensch, Tier und Umwelt. Wo sind die Plätze, an denen das Sterneschauen zum Erlebnis wird?

    Stille, ein unsichtbares Grillenzirpen, die Luft ist klar, Dunkelheit. Und hoch über der friedlichen Naturszene: das überwältigende Funkeln eines Sternenhimmels. Seit Jahrtausenden besteht die Faszination der Himmelskörper, in die unzählige Geschichten von Göttern und der Menschenwelt geschrieben wurden. Das Geheimnis der unendlichen Sternenwelt, die Fragen nach dem Woher und Warum und die Suche nach der „höheren Macht“ beschäftigen die Menschen seit tausenden von Jahren. Astronomie – die erste Wissenschaft der Menschheit.

    Der Sternenhype hat heute allerdings einen anderen Erlebniswert als früher. Vor rund 100 Jahren wurde die Erfindung der Elektrizität und des künstlichen Lichts natürlich als Errungenschaft bestaunt. Heute ist ein Himmel ohne Lichtverschmutzung die Ausnahme – und damit der ungestörte Blick auf die Sterne eine Besonderheit, ja fast ein Privileg. Das Problem der Lichtverschmutzung steht zunehmend im Rampenlicht. Beachtenswerte Initiativen in Österreich dezimieren die Helligkeit in den Nachtstunden, Regionen werden geschaffen, um den Nachthimmel zu schützen. Und dabei geht es nicht nur um die Interessen von Sternegucker*innen.

    Podcast Episode #6: Moonwalk auf der Milchstraße

    5 Fragen, die Sternenfans zum Leuchten bringen

    • 1. Warum leuchten Sterne?

      Sterne sind riesige Kugeln aus Gas, in deren Innerem großer Druck die Temperatur ansteigen lässt. Die enorme Hitze lässt Wasserstoff-Atome miteinander verschmelzen.

      Diese Energie bringt die Sterne zum Leuchten – im Gegensatz zu Planeten, die kalt sind und nur leuchten, wenn sie von einem anderen Stern angestrahlt werden. Und ja, auch die Sonne ist ein Stern!

    • 2. Wann sind Sterne am besten zu beobachten?

      Die beste Zeit zum Sternenschauen ist bei Neumond und zwischen zwei und drei Uhr morgens – vorausgesetzt die Wolken stören nicht.

      3. Warum sind manche Sterne bunt und funkeln?

      Astronomen sprechen bei „funkelnden Sternen“ von Szintillation (lat. scintillare – flackern). Das Phänomen entsteht durch Lichtbrechung in der Erdatmosphäre. Bei besonders hellen Sternen ist sogar ein farbiges Flackern zu beobachten.

    • 4. Wie viele Sterne stehen am Himmel?

      Auch wenn wir mit freiem Auge nur die hellsten unter ihnen sehen – insgesamt gibt es rund 100 Milliarden Sterne in unserer Galaxie. 

      5. Wie fotografiert man einen Sternenhimmel?

      Am besten eine Spiegelreflexkamera mit manuellem Modus einstellen auf: Belichtungszeit 20 Sekunden, Blende f/5.6, ISO 800-1600, Zoom auf 20 Millimeter, Bildstabilisierung aus, Fokus auf manuell unendlich. 

    Die Dunkelheit der Naturnacht

    Was ist ein Sternenpark?

    99 % der US-amerikanischen und europäischen Bevölkerung kennen keine völlige nächtliche Dunkelheit mehr. „Ein Sternenpark ist ein Nacht-Landschaftsschutzgebiet, bei dem darauf geachtet wird, dass durch die Verringerung von Lichtverschmutzung die klare Sicht auf Dunkelheit und Schönheit des Sternenhimmels möglich ist.“ DI Clemens Schnaitl, Geschäftsführer des Naturparks und Koordinator des Sternenparks Attersee-Traunsee ist begeistert von dem strahlenden Projekt rundum die Dunkelheit.

    Die Dunkelheit der Naturnacht ist in dieser Region – mitten im Salzkammergut – intakt, sodass das Firmament klar zu sehen ist. Lichtverschmutzung stört hier so gut wie gar nicht, dafür sorgen zahlreiche Maßnahmen. Die Menschen, die hier leben, sind angehalten, „besseres Licht“ einzusetzen. Besser heißt: „Das Licht wird im Außenbereich punktuell dorthin gelenkt, wo es gebraucht und die Abstrahlung nach oben verhindert wird“, erklärt Schnaitl. „Gscheites Licht für eine naturnahe Nacht“ ist das Motto des Projekts, das Dr. Stefan Wallner, Astrophysiker an der Universität Wien, wissenschaftlich begleitet.

    Blick nach Weissenbach / Naturpark Attersee-Traunsee
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    • Attersee-Traunsee: Der erste Sternenpark Österreichs

      Die Entwicklung des Sternenparks begann zunächst mit vielen Fragen, wie Wallner erläutert. In welchen Regionen ist die Naturnacht so dunkel, dass sie den Kriterien entsprechen? Welche Lichtquellen gibt es? Ist die Milchstraße mit bloßem Auge zu sehen? Nach der Auswertung suchte die Region Attersee-Traunsee um Zertifizierung an. Danach wurden weitere Maßnahmen getroffen, um eine hundertprozentige Sternenpark-konforme Außenbeleuchtung zu erreichen – das betraf die öffentliche, gewerbliche und private Lichtnutzung. 2021 war es dann so weit: Die International Dark Sky Association verlieh dem Projekt die offizielle Anerkennung als Sternenpark. Da strahlten Initiator*innen ebenso wie der makellose Sternenhimmel. Schließlich ist Österreich erstmals in der Liste der „Dark Sky Places" vertreten – weltweit gibt es 150 Sternenparks, davon 35 in Europa. „Ein wichtiger Schritt für die Biodiversität und den Schutz des natürlichen Nachthimmels“, fasst Lichtverschmutzungs-Experte Wallner den Erfolg zusammen.

      Der helle Wahnsinn: Lichtverschmutzung

      Ein Sternenpark – was für eine Errungenschaft. Aber warum eigentlich? Stefan Wallner erklärt die weitreichenden Folgen von Lichtverschmutzung, also die Aufhellung des Nachthimmels durch künstliches Licht. Das kann negative Auswirkungen auf Flora und Fauna ebenso wie auf die Gesundheit von Menschen haben – von Straßenbeleuchtung, Anstrahlung von Denkmälern und Gebäuden bis zu Geschäftsbeleuchtung und Lichtquellen aus privaten Bauten.

    • Lichterverschmutzung ist ein Phänomen, das vom Menschen hausgemacht ist“, analysiert Wallner. „Es geht um Licht, das eigentlich nicht gebraucht wird, in den Naturraum fließt und nicht nur die Flächen bestrahlt, die es bestrahlen sollte, sondern auch Nebenflächen in Helligkeit taucht. Das hat Auswirkungen auf den gesamten Lebenskreislauf.“ Wallner zählt sie alle auf:

      1. Schlecht für die Tierwelt: 70 % aller Säugetiere sind nachtaktiv. Wenn wir ihnen die Nacht rauben, hat das Verhaltensänderungen zur Folge und eine Verminderung der Biomasse bei Insekten.

      2. Schlecht für die Umwelt: Künstliches Licht bei Nacht kann die Photosynthese anregen, die eigentlich durch Sonnenlicht bei Tag funktioniert. Dadurch wird die Lebenszeit der Bäume verringert, weil sich die Pflanzen verausgaben.

      3. Schlecht für die Menschen: Wir brauchen die natürliche Dunkelheit, denn wir leben nach einem zirkadianen Rhythmus – also nach einem Tag-Nacht-Rhythmus. Das bedeutet, am Tag werden Hormone ausgeschüttet, um aktiv und konzentriert zu sein und in der Nacht entspannen zu können. Dafür ist das Hormon Melatonin zuständig, das nur bei Dunkelheit aktiviert wird. Durch Licht wird der Melatonin-Transport gestoppt – jene Hormone, die für Schlaf und Erholung sorgen. Das bringt unseren Biorhythmus durcheinander und in weitere Folge unser Immunsystem.

    Boot Traunsee / Traunsee
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    Licht aus – Sternenhimmel an!

    In der Region Attersee-Traunsee wird kein Lichtstrahl dem Zufall überlassen. Leuchtquellen sind vollständig abgeschirmt, um Streulicht zu vermeiden, es wurde auf umweltfreundliche warmweiße Lichtfarben umgerüstet und Abschaltungen oder Dimmungen in der Nacht gesetzt. Die umliegenden Gemeinden haben sich verpflichtet, alle weiteren Lichtquellen im Sternenpark innerhalb der nächsten zehn Jahre nach den notwendigen Kriterien umzurüsten. 

    Damit wird die Region zum Sternenparadies. Und tatsächlich: Es bleibt einem der Mund offen stehen, sobald sich die Augen an die tiefe Dunkelheit gewöhnt haben und nach und nach tausende Punkte am Himmel ihre Leuchtkraft entfalten. Auch wenn die Astronomie längst viele Rätsel gelöst hat, so wird beim Anblick dieser Naturschönheit ein Gefühl von Demut und Magie spürbar. Und das fühlt sich mindestens genauso gut an wie die Freude über den nachhaltigen Nutzen. 

    Geh in die Nacht hinaus, und schau in die Sterne, und du bist frei!

    Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    Friedrich von Gagern (1882-1947), österreichischer Autor
    Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    Die dunkelsten Nächte Europas

    Sterneschauen im Nationalpark Gesäuse

    Damit sich das helle Band der Milchstraße dem bloßen Auge offenbart, muss es schon richtig dunkel sein. Der Nationalpark Gesäuse in der Steiermark mit den Orten Admont, Johnsbach, Weng, Hieflau, Landl und St. Gallen erfüllt diese Bedingung. Die sprichwörtlich sternenklaren Nächte gibt es hier deshalb, weil die Städte Wien, Graz, Salzburg und Linz weit entfernt von der Region liegen und die Lichtverschmutzung deshalb sehr gering ausfällt. Die Nächte im Gesäuse gehören zu den dunkelsten in Europa.

    Der Nationalpark bietet thematische Exkursionen zum Sterneschauen an. Damit die Wildtiere in ihrer Nachtaktivität nicht gestört sind, stehen geführte Touren rund um das Erlebniszentrum Weidendom oder am Buchauer Sattel zur Auswahl – allein sollte das Gelände nicht erkundet werden.

    Sternenhimmel im Gesäuse
    •                         Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    •                         Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    •                         Sternenhimmel im Nationalpark Gesäuse in der Steiermark / Nationalpark Gesäuse
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    4 Tipps zur Vermeidung von Lichtverschmutzung

    Die 11 schönsten Plätze und Erlebnisse zum Sterneschauen

    •                 Sternwarte Altenmarkt-Zauchensee
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      Mondweg in Altenmarkt Zauchensee Mondweg in Altenmarkt Zauchensee

      Open-air-Sternenwarte im SalzburgerLand
    •                 Klassik unter Sternen, Stift Göttweig
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      Klassik unter Sternen im Stift Göttweig Klassik unter Sternen im Stift Göttweig

      Kultur und Sternenhimmel
    •                 Sportgastein Sommer / Sportgastein
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      Sterne und Berge in Sportgastein Sterne und Berge in Sportgastein

      Sterneschauen im SalzburgerLand
    •                 Blick nach Weissenbach / Naturpark Attersee-Traunsee
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      Der erste Sternenpark Österreichs Der erste Sternenpark Österreichs

      Naturpark Attersee-Traunsee
    •                 Weyregg am Attersee / Weyregg am Attersee
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      Sternen-Picknick am Attersee Sternen-Picknick am Attersee

      Romantik am Attersee
    •                 Biwak unter den Sternen / Millstätter See
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      Biwak unter Sternen am Millstättersee Biwak unter Sternen am Millstättersee

      Nachtpracht in Kärnten
    •                 Dürrenstein Südwestflanke
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      Lichtschutzgebiet Dürrenstein Lichtschutzgebiet Dürrenstein

      Sterneschauen im niederösterreichischen Urwald
    •                 Sternenbalkon
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      Sternenbalkon am Millstättersee Sternenbalkon am Millstättersee

      Romantik in Kärnten
    •                 Hochmoor in Filzmoos mit Blick auf den Dachstein / Filzmoos
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      Sternenhimmel im Salzburger Filzmoos Sternenhimmel im Salzburger Filzmoos

      Naturnächte im Bergsommer
    •                 Die Gahberg-Kapelle im Sternenpark / Oberösterreich
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      Sternwarte Gahberg-Weyregg Sternwarte Gahberg-Weyregg

      Führungen am Attersee
    •                 Prebersee im Salzburger Lungau / Prebersee
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      Sternewandern am Prebersee Sternewandern am Prebersee

      Dunkle Nächte im Lungau

    Sonne, Mond und Sterne im Wiener Erholungsraum

    • Wald, Wiesen, Vogelgezwitscher und der weite Himmel: Das ist das Natur-Setting im Sterngarten Georgenberg am südöstlichen Stadtrand von Wien, die Grenze zum Biosphärenpark Wienerwald.

      Dr. Gottfried Gerstbach, Vorsitzender des österreichischen Astrovereins, und Sternen-Aktivistin Maria Pflug-Hofmayr, sind die Gastgeber, die den Besucher*innen die scheinbare Drehung des Sternhimmels, den Jahresverlauf der Sonnenbahn und die Faszination des Sterneschauens näherbringen.

    • „Weniger Licht für mehr Vögel und Sterne“
      Vor über 15 Jahren hatte Prof. Hermann Mucke die Idee, die fast ein Hektar große Anlage für die Horizont-Astronomie zu bauen – sie wendet Methoden zur Beobachtung von Sternen an. Dabei machen Bauwerke den mathematischen Horizont sichtbar, den astronomischen Meridian und den täglichen Sonnenlauf. Gerstbach und Pflug-Hofmayr leisten in ihrem Sterngarten-Engagement einen wichtigen Beitrag im Bewusstsein rund um Lichtverschmutzung, die sie in ihren Führungen thematisieren. Wer’s genau wissen will, hört am besten unseren Podcast!

    Sterngarten Georgenberg: das Freiluftplanetarium in Wien

    Sterne – dieses Feuerwerk, das in der Luft bleibt.

    Blick nach Weissenbach / Naturpark Attersee-Traunsee
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    Jules Renard (1864-1910), französischer Schriftsteller

    Hier gibt’s noch mehr für alle, die es lieben, die Natur zu beobachten

    •                         Reedsee, Gastein / Reedsee
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      „Erlebnis Natur” mit allen Sinnen – Tipps und Inspiration

      Die Entdeckung der Leichtigkeit: Wie verwandelt Österreichs Natur unsere Sinne? Warum berührt der Wald unsere Seele? Und kann die Stille einen Moment hörbar machen? 
      Zu den Naturerlebnissen
    •                         Bärlauch
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      Zwischen Bärlauch und Kunst-Feeling: Betrachtungen zum Wald

      Margit Russnig ist Keramikkünstlerin, lebt und arbeitet seit vielen Jahren am Stadtrand Wiens in einem Haus, mitten im Wald. Wie ist ihr Zugang zur Natur?
      Kunst-Feeling und Waldbetrachtungen
    •                         Krimmler Wasserfälle / Krimmler Wasserfälle
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      Wie ist es in echt, am höchsten Wasserfall Europas zu stehen?

      Aus 380 Metern Höhe tost das Wasser der Krimmler Wasserfälle in die Tiefe. Über heilsame Aerosole und wie die Natur auf unsere Gesundheit wirkt.
      Magie des Wasserfalls
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